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Charité: Tausende Frauen leiden – jetzt soll eine App helfen

Es ist eine Krankheit unter der tausende Frauen leiden, doch zu der es noch nicht ausreichend Daten gibt. Eine App soll das ändern.

Charité Berlin
© IMAGO/Hohlfeld

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Es ist eine weit verbreitete Krankheit, doch wirklich gut erforscht ist sie nicht. Rund zwei Millionen Frauen in Deutschland leiden an Endometriose – und jedes Jahr kommen rund 52.000 hinzu.

Doch der Wissenschaft fehlen Daten, um die Krankheit besser zu verstehen und sie so besser behandeln zu können. Doch eine App der Berliner Charité soll das nun ändern. Betroffene können direkt profitieren.

Charité: Diese App soll bei Schmerzen helfen

Sylvia Mechsner leitet das Endometriose-Zentrum an der Charité in Berlin. Sie koordiniert mehrere Forschungsgruppen, die sich dem Thema gewidmet haben. Und diese haben zuletzt die App „period.“ herausgebracht. Sie entstammt dem Forschungsprojekt MeMäF (Menstruationsschmerzen bei Mädchen und jungen Frauen) und richtet sich an Nutzerinnen zwischen 16 und 24 Jahren.

Auf der einen Seite ist die App ein digitales Tagebuch, wie es viele Perioden-Apps anbieten, auf der anderen Seite bietet sie medizinisches Wissen und Anleitungen, um starke Menstruationsbeschwerden zu lindern.

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Außerdem wird die App Teil einer Studie. 3.000 Teilnehmerinnen dürfen diese App zunächst drei Monate kostenfrei nutzen, sofern sie bei der der Barmer, DAK-G oder Techniker Krankenkasse versichert sind. Anhand ihrer Daten werden die Teilnehmerinnen ausgemacht, bei denen die Daten auf ein erhöhtes Endometriose-Risiko hinweisen. Das sind Frauen, die trotz der Selbsthilfemaßnahmen weiterhin unter starken Regelschmerzen leiden. Bis zu 220 von ihnen sollen dann am Endometriosezentrum der Charité behandelt werden.

Was ist Endometriose?

Bei Endometriose siedeln sich Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, im Bauchraum, in den Eierstöcken, in der Blase oder im Darm an. Es kann zu Vernarbungen und Verwachsungen kommen. Frauen, die unter Endometriose leiden, haben oft krampfhafte Schmerzen im Unterbauch. Lange Zeit wurde Frauen gesagt, sie müssten da einfach durch.

Die Berliner Wissenschaftlerin Mechsner widerspricht deutlich. „Starke Menstruationsschmerzen sind nicht normal und gehören behandelt“, sagte sie dem „Tagesspiegel“. Heutzutage würden Frauen viel stärker durch Endometriose belastet als früher. Vor 100 Jahren haben Frauen in ihrem Leben etwa 40 Mal geblutet, heute sind es um die 400 Mal“, erklärt die Charite´-Gynäkologin.


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Es gibt in Sachen Endometriose viel Aufholbedarf. Derzeit dauert es im Schnitt acht Jahre bis Frauen die Diagnose bekommen. Oftmals geschieht das erst, wenn sie erfolglos versuchen, schwanger zu werden. Das Problem: Späte Diagnosen können dazu führen, dass die Schmerzen chronisch werden.

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Dass es bei Krankheiten oder Symptomen, die vor allem Frauen treffen, zu wenige Daten gibt, kommt immer wieder vor. Die Forschung spricht dabei vom Gender Health Gap, das Ungleichgewicht in der medizinischen Behandlung von Männern und Frauen in Bezug auf Forschung, Arzneimittel, Diagnoseverfahren und Co.