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Charité schlägt Alarm: Diese Zahlen machen betroffen

Die Berliner Charité verkündet eine Nachricht, die fassungslos zurücklässt. Das steckt hinter der Hiobsbotschaft.

Charité
© IMAGO/Hohlfeld

Verbrechen in Berlin: So viel Arbeit hat die Polizei in der Hauptstadt

Auch 2023 veröffentlicht die Polizei Berlin wieder die Kriminalitätsstatistik. Im Video erfährst du die wichtigsten Punkte.

Das Universitätsklinikum Charité kann auf eine lange Historie zurückblicken. Schon seit dem Jahr 1710 besteht das Krankenhaus, das heutzutage mit fast 3.300 Betten zu den größten in Europa zählt.

Nun veröffentlichen die Verantwortlichen eine neue Statistik. Im Fokus steht dabei eine besorgniserregende Entwicklung – das steckt dahinter.

Charité: Dieser Trend ist alarmierend

Diese Zahlen machen betroffen: Wie aus einer Statistik der Berliner Charité hervorgeht, registrierte das Klinikum in den ersten sechs Monaten des Jahres so viele Stichverletzungen wie sonst in einem kompletten Jahr. „Wir haben normalerweise etwa 50 bis 55 Messerstichverletzungen pro Jahr, aber die haben wir im ersten Halbjahr dieses Jahr schon“, bestätigt der Geschäftsführende Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie, Ulrich Stöckle, gegenüber dem RBB.


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Für den Arzt lässt sich aus dieser Statistik auch eine gesellschaftliche Entwicklung ablesen. „Wir sehen im Anstieg dieser Verletzungen einfach auch eine offensichtlich deutlich niedrigere Schwelle für diese Körperverletzungen in der Gesellschaft“, meint Stöckle. So stimmten die Zahlen auch mit dem überein, was in der Kriminalstatistik der Polizei veröffentlicht werde.

Große Belastung für Klinik-Mitarbeiter

Doch auch für die Charité-Mitarbeiter sind die oft lebensbedrohlichen Stichverletzungen eine große Herausforderung. Keiner könne nach der Behandlung einer tödlichen Verletzung einfach so zum Alltagsgeschäft zurückkehren, so Stöckle. „Das nimmt jeden mit, wenn jemand verstirbt“, stellt er klar.

Die Mitarbeiter bekämen nach solch traumatischen Ereignissen eine Nachbesprechung sowie eine psychologische Betreuung – aus seiner Sicht benötigen vor allem die jüngeren Kollegen verstärkt die seelische Unterstützung.


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Zum Abschluss fordert Stöckle, dass die Behandlung von Schuss- oder Messerstichverletzungen nicht alltäglich werden darf. „Momentan wird es mehr und mehr zum Normalen und das wollen wir eigentlich nicht. Weil das wollen wir in der Gesellschaft auch nicht“, betont er.