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CSD in Berlin: Pride-Veranstalter sorgen für Entsetzen – „Freaks und Krüppel“

Im Juli findet in der Hauptstadt der Pride Month statt, der am Ende mit dem CSD in Berlin gefeiert wird. Ein Umzug sorgt jetzt für Aufsehen!

CSD in Berlin
© IMAGO/Shotshop

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Seit zwei Jahren findet zusätzlich zum Christopher Street Day (CSD) in Berlin im Juli ein Pride Month statt, um der Queer-Community mehr Raum für aktuelle Themen zu geben. Zusätzlich zu Infoveranstaltungen gibt es auch Umzüge zahlreicher anderer Communitys, die ebenfalls unter Diskriminierung leiden.

Einer dieser Festzüge sorgt jetzt jedoch für mächtig aufsehen. Der Leitsatz der Veranstalter wirkt in diesem Jahr auf viele beleidigend. Die Organisatorin meldet sich jetzt zu Wort und erklärt ihre Entscheidung.

CSD in Berlin: Umzugs-Demo sorgt für Aufsehen

In Berlin wird im Juli nicht nur Gay Pride gefeiert, sondern seit 2013 auch die „behindert und verrückt feiern“ Pride Parade. Aufgerufen sind: „Freaks und Krüppel, Verrückte und Lahme, Eigensinnige und Blinde, Taube und Normalgestörte“. Ein Motto, das Kritiker als politisch inkorrekt bezeichnen. Doch das ist der Veranstalterin Marlen König egal.


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„Wir wollen provozieren“, sagt Marlen König gegenüber der „taz“. „Wenn wir zu lieb und brav sind, brauchen wir keine Demo machen.“ Die Veranstalterin sitzt wegen Glasknochen im Rollstuhl. Sie erklärt, dass die „behindert und verrückt feiern“ Pride Parade aus der „Krüppelbewegung in den 1980ern entstanden“ sei. „Darf man bestimmt heute nicht mehr sagen“, meint König.

„Wir gehen und humpeln und rollen für unsere Rechte auf die Straße“

Die Demonstration findet am 13. Juli statt und geht von Neukölln bis Kreuzberg. Mit mehreren hundert angemeldeten Teilnehmern zieht Marlen König in der Zeit von 14 bis circa 23 Uhr vom Hermannplatz über Kottbusser Damm, Kottbusser Straße und Skalitzer Straße zur Admiralstraße. „Wir gehen und humpeln und rollen für unsere Rechte auf die Straße“, heißt es in ihrem Aufruf.


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Eingeladen sind Menschen mit und ohne Behinderung, sowie Menschen mit psychiatrischen Diagnosen, aber auch Menschen aus der Queer-Community, so wie Ray – ein weiteres Mitglied des Bündnisses.

„Ich hatte immer zwei Coming Outs. Zuerst über meine Geschlechtsidentität als Transmaskulin und zweitens als psychisch Betroffene“, erklärt Ray gegenüber der „taz“.