Es war einiges los, am Samstagnachmittag (14. Dezember) in Berlin-Friedrichshain. Rechtsextremisten hatten zu einer Demonstration durch den Kiez aufgerufen, viele Anwohnende wollten das aber nicht hinnehmen, versammelten sich zu Gegenprotesten.
Zunächst versuchte die Polizei noch die rund 50 Teilnehmer der rechten Demonstration über eine zweimal geänderte Route vom Ostkreuz zum Bahnhof Lichtenberg laufen zu lassen. Rund 3.000 Gegendemonstranten verhinderten das allerdings mit eigenen Aufzügen. Am Rande der Demos kam es dann zu einigen Zusammenstößen zwischen Polizei und Gegendemonstranten – und einer überraschenden Kontrolle.
Demo in Berlin: Polizei zieht Ton-Mann raus
Was war geschehen? Wegen der Demonstrationen war die Berliner Polizei mit einem Großaufgebot in Friedrichshain unterwegs, um die Demos voneinander zu trennen. In dem Gedränge muss mehreren Polizisten dann plötzlich ein Mann ins Auge gestochen sein – ein Ton-Mann eines Film-Teams des öffentlich-rechtlichen Senders RBB. Es kam zu einer überraschenden Personenkontrolle.
Der Grund: Die Polizisten wollen offenbar eine Ähnlichkeit zu dem seit Jahren gesuchten RAF-Terroristen Burkhard Garweg erkannt haben. Eine Sprecherin der Berliner Polizei bestätigt gegenüber der „BZ“: „Unsere Einsatzkräfte haben eine Person kontrolliert, die einem zur Fahndung ausgeschriebenen Mann sehr ähnlich sieht.“ Er wurde festgehalten, seine Personalien überprüft.
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Während dieser Vorfall am Samstagnachmittag in den Sozialen Netzwerken stellenweise für Unmut sorgte, konnte der RBB-Mitarbeiter dem Bericht zufolge nach der Maßnahme schon wieder darüber schmunzeln. Er konnte sich ausweisen und gemeinsam mit seinen Kollegen die Situation schnell auflösen.
Garweg werden zahlreiche Verbrechen vorgeworfen
Die Sprecherin der Polizei verteidigte das Vorgehen gegenüber der „BZ“. Bei einem derartigen Verdacht müssten die Beamten dem nachgehen. Garweg wird vorgeworfen zwischen 1999 und 2016 zusammen mit der inzwischen festgenommenen Daniela Klette und dem ebenfalls gesuchten Ernst-Volker Staub zahlreiche Raubüberfälle begangen zu haben. Die Suche nach ihm muss wohl weitergehen.
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Und wie lief die Demo sonst? Die Polizei musste 20 Personen vorübergehend festsetzen. Einige Teilnehmer der rechtsextremen Demonstration hatten verfassungsfeindliche Symbole gezeigt. Aus der Gegendemonstration flogen Flaschen und Steine in Richtung der Demo und der Polizei. Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin sprach von 30 verletzten Polizisten. Er nannte die Würfe einen „Angriff auf die Demokratie“. Alle Geschehnisse rund um die Demonstration liest du hier.