An diesem Wochenende finden wieder rund 40 Demonstrationen zu verschiedenen Themen in Berlin statt. Die Polizei rechnet mit Verkehrseinschränkungen und bittet um Verständnis. Hier sind die wichtigsten Versammlungen im Überblick.
Am Samstag (18. November) findet unter anderem um 10:00 Uhr am Wittenbergplatz eine Installation zum Thema „Aufruf zur Freilassung der israelischen Geiseln, die am 7. Oktober von der Hamas entführt wurden“ statt.
Demos in Berlin: Krieg in Israel und Gaza
Ebenso gibt es am Reuterplatz um 17:30 Uhr eine Demo mit dem Namen „Wir trauern um alle zivilen Opfer von Krieg und Besatzung in Palästina und Israel“. Demos, die im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt stehen, haben in der Vergangenheit sehr viel Polizeipräsenz erfordert. Nicht nur, weil sehr viele Teilnehmer an diesen Demos in Berlin teilnehmen. Sondern auch, weil die Einsatzkräfte Straftaten verfolgen und gegebenenfalls die Demonstration frühzeitig beenden müssen.
Demos in Berlin auch mit Erdogan-Bezug
Zudem stehen am Samstag auch Demonstrationen an, die einen Bezug zum Besuch des türkischen Machthabers Recep Tayyip Erdogan haben. So zieht am Samstag ab 11 Uhr eine Demonstration von der Oranienstraße zum Brandenburger Tor, die sich gegen das Verbot der kurdischen Arbeiterpartei PKK richtet.
In Deutschland und der Türkei ist die PKK als terroristische Vereinigung verboten. In der Türkei werden Kurden seit Jahren diskriminiert – ganz besonders unter Erdogan. Er bombardiert auch kurdische Gebiete in Syrien. Rund 1.200 Menschen waren zum Demo-Auftakt am Oranienplatz gekommen, im Verlauf sollten es mehr als 4.000 werden. Nachdem die Stimmung anfangs recht friedlich war, kippte sie im Verlauf und es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Demonstrierende warfen den Beamten vor, zu provozieren und unverhältnismäßig Gewalt anzuwenden.
Gleichzeitig sollen Demonstrierende nach Angaben der Polizei mit Fahnenstangen um sich geschlagen haben. Auf Videos in den sozialen Netzwerken war die Stimmung aufgeheizt. Wie die „B.Z.“ berichtet, wurden „am Rande der Demonstration außerdem einige Feuerwerksraketen abgeschossen, auch bengalisches Feuer war mehrmals zu sehen.“ Es wurden 39 Personen festgenommen.
Bereits am Freitag gab es mehrere kleine Versammlungen, die sich mit dem Besuch des türkischen Präsidenten befassten.
Pro-Palästina-Demo auch am Samstag
An einer Pro-Palästina-Demo, die am Samstag gegen 16 Uhr am Invalidenpark begann, ging es laut Polizei friedlich zu. Anstatt der angemeldeten 10.000 Teilnehmer kamen nur 4.000. Alle von der Polizei bestimmten Auflagen wurden erfüllt. „Wir wollen friedlich mit den Juden zusammenleben“, gab der Veranstalter vom Lautsprecherwagen aus bekannt. Es gab auch die Durchsage: „Wir sind keine Unterstützer von Terrororganisationen und unterstützen auch nicht die Morde in Israel.“
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Am Sonntag (19. November) findet dann ein Demonstrationszug zum Thema „Solidarität mit dem Staat Israel sowie die Sichtbarkeit jüdischen Lebens in Berlin“ statt. Der Zug startet am Wittenbergplatz um 14:00 Uhr und zieht dann über die Tauentzienstraße zum Kurfürstendamm. Die Versammlung endet voraussichtlich um 18:00 Uhr am Lehniner Platz.
Demo-Zug „Solidarität mit Palästina“
Ebenfalls findet um 16:00 Uhr ein Demonstrationszug namens „Solidarität mit Palästina“ statt. Dieser beginnt am Neptunbrunnen in der Nähe des Fernsehturms und zieht dann in Richtung Potsdamer Platz. Die Versammlung soll um 19 Uhr an der Wiese vor dem Festsaal Kreuzberg enden.
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Zur gleichen Zeit findet um 17:00 Uhr die Kundgebung „Mahnwache für die zivilen Opfer in Gaza“ in der Bernauer Straße statt. Ob die Berliner Polizei bei den zahlreichen Demonstrationen zum Nahost-Konflikt wieder Unterstützung von anderen Bundesländern erhält, ist aktuell noch nicht bekannt.