Im Dezember hatten Neonazis versucht in Friedrichhain zu demonstrieren, doch nach wenigen hundert Metern wurden sie von Gegendemonstranten gestoppt, mussten über die U-Bahn abgeleitet werden. Am Tag vor der Bundestagswahl dann der nächste Versuch der Organisatoren. Diesmal sollte die Demo in Berlin-Mitte ablaufen.
Wie sich allerdings am Samstag (22. Februar) zeigte, sollte auch das nicht ohne Widerstand der Gegendemonstranten ablaufen können. Während nach Angaben der Polizei rund 200 Rechtsextremisten dem Aufruf des ehemaligen Aachener AfD-Kommunalpolitikers Ferhat Sentürk gefolgt waren, wurden mehr als 1.000 Gegendemonstranten registriert.
Demos in Berlin
Die Neonazis wollten bei ihrer Demo in Berlin vom Bahnhof Friedrichstraße zum Hauptbahnhof ziehen. Die rund 200 Teilnehmenden waren wie bereits im Dezember sehr jung, berichten Beobachter. Auch mehrere bekannte rechte Streamer sollen die Dmeo begleiten. Es wurden die üblichen Parolen gerufen, drunter auch „Ost, Ost, Ostdeutschland“.
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Der Zulauf für die Demo dürfte für die Organisatoren wieder enttäuschend gewesen sein. Eigentlich waren 600 Teilnehmende angemeldet. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, könnte das auch am geringen Standing von Ex-AfD-Mann Sentürk innerhalb der rechten Szene liegen. Dem Bericht zufolge sollen sich einige an seinem türkischen Migrationshintergrund stören.
Polizei löst Sitzblockaden auf
Und auch auf der Straße lief es nicht problemlos. Mit Sitzblockaden versuchten Demonstranten immer wieder, den Demo-Zug zu stoppen. Die Polizei griff aber durch, löste die Sitzblockaden immer wieder auf. Es kam dabei auch zu einigen Festnahmen. wieder setzten sich ihnen Demonstranten in den Weg. Polizisten räumten diese Sitzblockaden. Einige, die sich den Neonazis in den Weg stellten, wurden festgenommen. Die Polizei setzte auch Pfefferspray gegen die Gegendemonstranten ein.
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Lediglich in der Hannoverschen Straße gelang es den Gegendemonstranten die Neonazi-Demo für eine halbe Stunde zum Stehen zu bringen. Später ging es dennoch weiter zum Hauptbahnhof. Beobachter berichten, dass die Teilnehmer der Demonstration anschließend in den Hauptbahnhof gingen, um von dort nach Hohenschönhausen zu fahren. Dort feierte die AfD am Prerower Platz ihren Wahlkampfabschluss. Auch hier hatte sich Gegenprotest versammelt.