Wie angekündigt kam es am Samstag (19. Oktober) im Berliner Ortsteil Marzahn zu einer Demonstration von Neonazis. Zu der kamen allerdings bei freundlichem Herbstwetter deutlich weniger Teilnehmer als angemeldet.
Die Polizei war dennoch mit einem großen Aufgebot vor Ort. Das lag zum einen an einer anderen Demonstration – und an der Route der Rechtsextremisten.
Demos in Berlin: Neonazis in Marzahn
Zahlreiche Demos finden jeden Tag in Berlin statt. An diesem Samstag richten sich die Augen vor allem auf zwei Versammlungen, die beide in Marzahn stattfanden. Die größere von beiden war eine Demonstration aus dem linken Spektrum mit dem Namen „Patriarchat sterben lassen – Antifaschistisch kämpfen“. Diese wollte von der Raoul-Wallenberg-Straße zur Mehrower Allee ziehen. Rund 1.000 Menschen waren diesem Aufruf gefolgt.
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Die Neonazi-Demonstration, die am Samstag ebenfalls durch Marzahn zog, richtete sich gegen diese Demo und trug den Titel „Gegen Linkspropaganda und Lügen der Antifa“. Laut einem Bericht des „Tagesspiegel“ kamen anstatt der angemeldeten 400 Demonstrierenden nur rund 100 Teilnehmer.
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Zur Demo aufgerufen haben, sollen offenbar von rechtsextremen Gruppierungen wie „Jung und Stark“ und die neu gegründeten Organisation „Deutsche Jugend Voran“. Der Zug bestand vor allem aus sehr jungen Männern. Einige schwenkten Reichsfahnen, andere trugen Kleidung der rechtsextremen Partei „Der III. Weg“. Sprechchöre wie „Bambule, Randale, Rechtsradikale“ waren zu hören.
Springerstiefel auf Neonazi-Demo
Während sich die Neue Rechte in den vergangenen Jahren vom Erscheinungsbild der 90er-Jahre Neonazis verabschiedete, waren auf der Demo in Berlin wieder zahlreiche Springerstiefel, Glatzen und Bomberjacken zu sehen.
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Auf der Demoroute, die vom S-Bahnhof Springpfuhl bis zur Mehrower Allee führte, liegt auch eine Flüchtlingsunterkunft. Die Polizei schützte dieses laut dem „Tagesspiegel“ während die Neonazis vorbeizogen. Zudem wurden auch die beiden Demonstrationen voneinander getrennt. Am frühen Samstagabend waren zunächst keine Zwischenfälle bekannt.