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Demos in Berlin: Friedens-Protest an der Siegessäule – plötzlich muss die Ordnerin eingreifen

Am Donnerstag (3. Oktober) steht in Berlin eine Demo zum Thema Frieden an – sie ist jedoch nicht unumstritten.

© AFP/Ralf Hirschberger

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Während die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit an diesem 3. Oktober in Schwerin stattfinden, wird in Berlin Demonstriert. Ein Bündnis hat sich auf die Fahne geschrieben, an der Siegessäule für Frieden zu demonstrieren.

Im Vorfeld wurde die Demo scharf kritisiert. Den Organisatoren wurde vorgeworfen, Russland nicht als Aggressor zu benennen und einen Frieden auf Kosten der Freiheit von Millionen Ukrainerinnen und Ukrainern anzustreben. Entsprechend fand sich rund um die Demo auch Gegenprotest ein. Zu den Rednern gehörte CSU-Politiker Peter Gauweiler, Sahra Wagenknecht, Chefin der nach ihr benannten Partei und auch SPD-Politiker Ralf Stegner. Plötzlich musste eine Ordnerin eingreifen.

Demos in Berlin: Weniger Teilnehmer bei Friedens-Demo

Der Zulauf zur vielfach kritisierten Friedensdemonstration war am Donnerstag geringer als erwartet. Die Berliner Polizei bezifferte die Teilnehmerzahl gegenüber BERLIN LIVE auf einen hohen vierstelligen Bereich. Angemeldet waren 25.000 Menschen. Die Teilnehmenden waren aus verschiedenen Richtungen zum großen Stern gezogen. Dort wartete eine Gruppe von einigen Hundert Gegendemonstranten auf sie.

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Während es vor allem für den Redebeitrag von Sahra Wagenknecht und auch mit Abstrichen für den von Peter Gauweiler viel Applaus gab, wurde es beim Auftritt von Ralf Stegner plötzlich unruhig. Das SPD-Urgestein aus Schleswig-Holstein erklärte auf der Bühne: „Wir haben einen russischen Angriffskrieg. Auch die Ukraine hat ein Recht auf Selbstverteidigung.“ Dafür wurde der 65-Jährige gnadenlos ausgebuht.

„Hau ab“-Sprechchöre gegen Stegner

Aus dem Publikum kamen Rufe wie „Aufhören“, „Hau ab“-Sprechchöre wurden immer lauter, bis eine Ordnerin ans Mikrofon trat. Sie erklärte, es gäbe auf der Demonstration Redner mit „unterschiedlichen Positionen“ und bat darum, sich gegenseitig zuzuhören. Dafür gab es allerdings nur vereinzelten Applaus, die Pfiffe gingen weiter – auch als Stegner sagte, „wir müssen uns gegen Antisemitismus wenden“.


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Deutlich mehr Zuspruch bekam Sahra Wagenknecht, die in ihrer Rede behauptete, Boris Pistorius und andere deutsche Politiker würden „blind das tun, was ihnen irgendwer in Washington sagt“. Gegenwind gab es von der Gegendemo. Ein Teilnehmer erklärte dort: „Ich glaube, es ist verlogen, wenn Wagenknecht sagt Verhandlungen statt Waffen. Ich bin auch für Verhandlungen, aber ich glaube, Verhandlungen können nur erfolgreich sein, wenn die Ukraine stark ist und sie ist nur stark, wenn wir sie unterstützen auch mit Waffen.“

Alle Einzelheiten zu den Demonstrationen rund um den Großen Stern in Berlin liest du im Newsblog.