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Döner in Berlin bald verboten? Experte spricht Klartext: „Zwei Paar Schuhe“

Die Türkei wünscht sich, dass der Döner eine exklusive Spezialität aus dem eigenen Land wird. Das würde auch in Berlin einiges ändern.

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© imago images/Arnulf Hettrich

Berlins Dönertester Can F. Kennedy: Das darf im Fladenbrot nicht fehlen

Dönertester Can F. Kennedy führt seine Zuschauer durch sein nächstes Geschmacksabenteuer und teilt, was für ihn einen wahrhaft erstklassigen Döner auszeichnet.

Gibt es bald keinen Döner mehr in Berlin? In der Hauptstadt kaum vorstellbar – immerhin gibt es doch an nahezu jeder Straßenecke einen Laden, der Kebap im Fladenbrot anbietet. Die Türkei hat nun allerdings einen Antrag bei der EU-Kommission gestellt, der die Spezialität exklusiv machen soll.

So soll für den Döner zum Beispiel künftig nur noch Lammfleisch verwendet werden und die Stücke müssten bestimmten Maßen entsprechen. Die gewünschten Anforderungen sind für einige Berliner Dönerbuden-Inhaber aber nicht umsetzbar – bedeutet das ihr Aus? BERLIN LIVE hat bei einem Experten nachgehakt.

Döner in Berlin: Alles soll dem Standard entsprechen

Can F. Kennedy hat sich für seinen YouTube-Channel schon durch so einige Leckereien in Döner-Imbissen gemampft. Und auch zum EU-Antrag der Türkei hat der Kebap-Gourmet eine klare Meinung. „In der Türkei ist mit Döner Kebap der Fleischspieß gemeint und bei uns ist es das ganze Gericht – also Fast Food in einem dreieckigen Pide-Brot. Für mich sind es zwei verschiedene Paar Schuhe“, stellte der Fachmann gegenüber unserer Redaktion klar.


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Dass die Türkei einen derartigen Antrag gestellt hat, könne Can allerdings nachvollziehen – so sei es mit dem Serrano-Schinken aus Spanien auch nicht anders gewesen. Doch werden die Türken auch Erfolg haben?

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Döner-Experte Can F. Kennedy testet regelmäßig Kebap in der Hauptstadt. Dabei gibt es auch einige Tabus. Credit: Amadeuz A.

„Die EU-Kommission ist ein Ding für sich. Ich hab das Gefühl, das ist schon ein Lobbyisten-Verein“, verriet der Dönertester. Sollte die Döner-Lobby einen starken Einfluss haben, könnte es klappen: „Vom Gefühl her glaube ich aber eher, dass sie es ablehnen werden. Es würde ja auch der ganzen Wirtschaft irgendwie schaden.“

Döner-Experte stellt klar: „Wir Berliner stehen für Vielfalt“

Denn eine Frage, die sich sowohl Can als auch viele weitere stellen dürften: „Es muss ja auch irgendjemanden geben, der das kontrolliert.“ Sollten deshalb dann einige Läden schließen müssen, fände der Döner-Experte schade: „Ich finde, wir Berliner stehen für Vielfalt und der Döner sollte es auch bleiben!“ Stattdessen hätte der Netz-Star einen Kompromiss-Vorschlag parat. Wie genau der aussieht?


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„Man könnte sagen, dass der typisch türkische Döner-Spieß dann ‘nach original türkischer Art’ heißt und so wie wir ihn kennen, würde er dann ‘nach Berliner Art’ heißen“, schlug Can vor. Genau so habe man es auch schon beim Wiener Schnitzel gelöst. Sollte der Antrag aber dennoch genehmigt werden, setzt der Döner-Fan auf die Kreativität der Imbissbuden-Betreiber – so könnte man das bisherige Gericht in Berlin einfach umbenennen, den geforderten Standards entgehen und die beliebte Delikatesse weiterhin wie gewohnt anbieten.