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Görlitzer Park: Die Geschichte von abgestürzten Görli-Polizisten kommt jetzt ins Fernsehen

Die Geschichte von „Lubi“, dem Polizisten aus dem Görlitzer Park, klingt wie ein spannender Thriller. Doch sie ist wirklich passiert.

Görlitzer Park
© SWR/Frisbeefilms

Brennpunkt für Drogen und Delikte: das ist der Görlitzer Park in Berlin

Der Görlitzer Park ist eine beliebte Grünanlage im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Neben Liegewiesen bietet der Park auch zahlreiche Sport- und Spielplätze. Der Görlitzer Park sorgt aber auch immer wieder für Negativschlagzeilen. Die Grünanlage gilt seit Jahren als Brennpunkt von Drogenkriminalität, Diebstahl, Bedrohungen und weiteren Delikten.

Über den Görlitzer Park in Berlin wird derzeit viel gesprochen. Soll er einen Zaun bekommen, oder nicht – und wäre das überhaupt hilfreich? Neu sind Debatten um den Görli nicht. Denn schon seit vielen Jahren gilt er als Kriminalitätsschwerpunkt und Drogenumschlagplatz.

Deshalb war die Berliner Polizei schon vor vielen Jahren dort mit einer sogenannten Brennpunkteinheit tätig. Einer der Teamführer damals: Rolf L., den alle nur „Lubi“ nannten. Er wurde von seinen Kollegen geschätzt, doch dann stürzte er ab. Seine Geschichte wurde bereits in einem Podcast verarbeitet. Am Montag kommt sie ins Fernsehen.

Görlitzer Park: Die Geschichte von „Lubi“

Dass diese Geschichte wirklich passiert ist und nicht aus der Feder eines Drehbuchautoren stammt, ist schwer zu fassen. „Lubi“ war Teamführer der Brennpunkteinheit im Görlitzer Park. Er war einer der Anpackt, der sich auch schonmal verkleidete, um Dealer zu stellen und einer, der zupackte. Dass der Polizist über Monate auch im Dienst selbst Koks schnupft, wissen seine Kollegen nicht.

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„Lubi“ bekommt es gut unter einen Hut, auf der einen Seite Drogendealer einzubuchten und auf der anderen Seite selbst Stoff zu nehmen. Das Doppelleben funktionierte. Zumindest bis ihn ein Dienstunfall – er wollte einen Dealer mit einem Faustschlag stoppen und verletzt sich an der Halswirbelsäule – aus der Bahn wirft. Er kann nicht mehr auf der Straße arbeiten und fällt in ein Loch.

Görlitzer Park
Eine Zeit lang bekam „Lubi“ das Doppelleben gut auf die Reihe. Credit: SWR/Frisbeefilms

In einem Autoschieberring findet er das Gefühl gebraucht zu werden wieder. Er fährt geklaute Luxuskarossen durch Europa, bis das LKA ihm auf die Spur kommt. 2020 wird der einstige Polizist aus der Görlitzer Park dafür zu vier Jahren Knast verurteilt. Seit April 2023 ist Rolf L. in einer externen Einrichtung untergebracht, wo seine Entlassung auf Bewährung erprobt wird.

„Lubi“ kommt ins Fernsehen

Die Geschichte des gefallenen Berliner Polizisten begeisterte bereits als Podcast. Mehr als Zwei Millionen Menschen hörten sich die vom SWR und der Berliner Podcast-Produktionsfirma Studio Bummens produzierten Folgen an. Nun soll im Fernsehen ein noch größeres Publikum die Geschichte von „Lubi“ erzählt bekommen.


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Für Jan Peter, der bei der Mini-Serie Regie geführt hat, ist die Geschichte der Polizisten aus dem Görlitzer Park eine „Geschichte über das Lügen“. Es sei ein „Film über einen Menschen, der aus allem scheinbar Gold zu machen versteht – und am Ende mit nichts als Asche und Staub in den Händen dasteht“.

Alle vier Folgen von „Lubi – Ein Polizist stürzt ab“ gibt es ab Montag, 9. Oktober, in der ARD Mediathek. Eine 90 Minuten lange Filmfassung läuft am 9. Oktober um 23.05 Uhr im Ersten.