Kida Khodr Ramadan hat Mist gebaut. Der in Berlin lebende Schauspieler mit libanesischen Wurzeln schien wohl auch im echten Leben öfter mal so durch die Straßen rasen zu wollen, wie in seiner Erfolgsserie „4 Blocks“. Doch dabei missachtete der Regisseur nicht nur die Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Kida Khodr Ramadan soll auch ohne einen Führerschein zu besitzen hinter dem Steuer verschiedener Autos gesessen haben. Da nützt all der Promi-Status nichts: Am 28. Februar musste der Familienvater vor Gericht erscheinen. BERLIN LIVE war ebenfalls vor Ort.
Kida Khodr Ramadan fährt ohne Führerschein – und erhält Strafe
Im „Gangster-Modus“ mit verdunkelter Sonnenbrille und Anzug schlenderte Ramadan an der Seite seines Verteidigers in den Gerichtssaal. Die Anspannung war ihm dennoch anzumerken. Mit im Schlepptau: Sein nahezu identisch aussehender Bruder, ein weiteres Familienmitglied und Ramadans Assistentin. Letztere kam zu Wort, als es darum ging, weshalb der Schauspieler nicht einfach eine Fahrerlaubnis beantrage: Dies sei schon vor anderthalb Jahren gemacht worden – jedoch bis dato ohne Rückmeldung.
Welche strafbaren Vorwürfe überhaupt im Raum standen? Genau gesagt vier Stück. Angefangen am 28. Februar 2023: Damals soll Kida Khodr Ramadan mit einem gemieteten Mercedes mit 10 km/h mehr auf dem Tacho durch eine 30er-Zone gebrettert sein. Am 3. April 2023 soll der 47-Jährige erneut zu schnell durch die Hauptstadt gedüst sein – hatte dabei aber offenbar auch noch sein Handy genutzt.
Und die Liste ist noch nicht zu Ende. Am 6. Juni 2023 soll Kida Khodr Ramadan kurzerhand mit einem gemieteten Smart über eine rote Ampel gecruist sein. Der wohl erschreckendste Hammer: Am 19. November 2023 soll sich der Filmstar mit einem Carsharing-Polo entschieden haben, in Berlin-Charlottenburg einfach in entgegengesetzter Fahrtrichtung zu fahren. Laut des Angeklagten sei die Straße allerdings erst vor Kurzem zu einer Einbahnstraße verändert worden.
Kida Khodr Ramadan war vermehrt aufgefallen
Für fast alle Vorfälle hatte Ramadan also eine Erklärung parat. Mal sei seine Tochter aus dem Bett gestürzt und er habe schnell nach Hause fahren müssen – mal ging es um seine erkrankte Frau oder einen Kumpel, der einen MS-Schub erlitt und um Hilfe bat. Auch die eigene Gesundheit des „4 Blocks“-Stars wurde thematisiert: So habe man im Sommer 2023 eine ADHS-Erkrankung bei ihm festgestellt. Mitunter ein Grund, der Ramadans Impulskontrolle beeinträchtige.
„Es ist komplette Scheiße, die ich gebaut habe“, stellte Ramadan klar. Doch er habe sich nicht anders zu helfen wissen, als selbst ins Auto zu steigen. An die Carsharing-Autos soll er durch das Nutzer-Profil eines Bekannten gekommen sein: „Ich habe meine Berühmtheit ausgenutzt.“ Auf die öffentlichen Verkehrsmittel könne er hingegen seit Jahren nicht mehr zurückgreifen: „Es ist ein Problem, wenn man berühmt ist. Und ich bin halt sehr bekannt und sehr berühmt.“
Ramadans Verteidigung plädiert auf Bewährung
Nach der erneuten Schilderung aller Fälle forderte der Amtsanwalt in seinem Plädoyer eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten. So sei eine Strafe auf Bewährung inzwischen nicht mehr ausreichend für Herrn Ramadan. Die Verteidigung hingegen plädierte auf Bewährung – immerhin sei der Angeklagte geständig und nach den Taten keine Gefahr für die Allgemeinheit.
Nach einer kurzen Unterbrechung folgte das Urteil des Vorsitzenden. Kida Khodr Ramadan wurde auf zehn Monate Freiheitsstrafe verurteilt – ohne Bewährung. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Kida Khodr Ramadan: Muss er in Haft?
Dann steht da auch noch eine weitere Freiheitsstrafe im Raum. Nämlich erneut zehn Monate, welche die vermeintlichen Vorfälle aus 2022 betreffen. Damals ist Kida Khodr Ramadan in insgesamt 33 Fällen von den Beamten erwischt worden – wieder wegen des Fahrens ohne Führerschein.
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In diesem Fall hatte seine Verteidigung zuletzt einen Strafaufschub sowie eine nachträgliche Anhörung beantragt. Bis das Amtsgericht Tiergarten darüber entscheidet, kann es laut einer Gerichtssprecherin noch einige Zeit dauern. Im schlimmsten Fall erhöht sich die Haftstrafe jedoch auf insgesamt 20 Monate. Vorerst darf die TV-Bekanntheit aber weiterhin die Zeit in Freiheit genießen.