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Kita-Streik in Berlin: Betroffene Eltern sind am Ende – “Komplett aufgeschmissen”

Berlin droht ein unbefristeter Kita-Streik. Das macht gerade den betroffenen Eltern mit kleinen Kindern besonders zu schaffen.

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© Jana Wengert / BERLIN LIVE

Demo in Berlin: Kitapersonal und Eltern sind sauer

Eltern mit kleinen Kindern kommen in Berlin mehr und mehr an ihre Grenzen. Immer wieder kommt es in den Kitas der Hauptstadt zu Ausfällen – und das nicht ohne Grund: Die Erzieherinnen und Erzieher sind überlastet, manche Kindergruppen müssen aufgrund von Personalmangel komplett ausfallen.

Weil das keine Zukunft hat, will man auf die Straße gehen. Am Montag (30. September) sollte der unbefristete Streik starten. Diesem Vorhaben hat das Landesarbeitsgericht nun erstmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch diese Entscheidung bringt den betroffenen Eltern relativ wenig.

Kita-Streik in Berlin fällt vorerst ins Wasser

„Ich hätte gedacht, dass der Streik eine legitime Möglichkeit ist, damit sich etwas bewegt. Es ist keine Erleichterung, dass der Streik abgesagt wird, weil ich mich frage: Was soll man dann noch machen?“, fasste Zweifach-Mutter Lena am Freitagnachmittag (27. September) vor dem Roten Rathaus ihre Sorgen gegenüber BERLIN LIVE in Worte zusammen. Mit ihrem dreijährigen Sohn und der fünfjährigen Tochter ist die Berlinerin auf Betreuung angewiesen.

„Natürlich ist man komplett aufgeschmissen, wenn die Kita geschlossen ist“, verriet die Arbeitnehmerin. Zwar gebe es eine Notfallbetreuung, doch die werde den Eltern im Rotationsverfahren zugeteilt: „Man kann nicht mit dem Arbeitgeber ausmachen, dass man die nächste Woche erstmal Urlaub nimmt, falls das Kind doch nicht in die Kita darf. Man muss also alles planen und dann doch über den Haufen werfen. Das hat natürlich keine Zukunft.“

Kita-Streik bringt Eltern an die Grenzen

Ähnlich sieht es auch bei Gero Schröter aus. Sein Sohn Raphael geht regelmäßig in die Kita, während Mama und Papa arbeiten gehen. Dass die Erzieher des Vierjährigen streiken wollen, sehe sein Vater allerdings „absolut gerechtfertigt“ – denn: „Seit Jahren stockt es massiv im Kita-Sektor. Die Erzieher sind komplett überlastet, es fallen mehrere Gruppen aus oder wir müssen die Kinder zu Hause betreuen, weil Gruppen geschlossen werden.“ Das könne so nicht weitergehen.

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Gero Schröter mit seinem vierjährigen Sohn Raphael. Credit: Jana Wengert / BERLIN LIVE

Was für den Familienvater jedoch keinesfalls nachvollziehbar ist: „Es geht nicht um Geld. Es geht einfach darum, dass ein besserer Schlüssel stattfindet – aber der Senat weigert sich letztendlich dagegen.“ Und genau diese Verweigerung ist auch für Sebastian Berg unverständlich. „Momentan ist es in Ordnung, aber letztes Jahr haben wir das öfter gemerkt – es gab viele Ausfälle“, erläuterte der Berliner Vater.

Betroffene Familien sind häufig auf Notbetreuung angewiesen

Seine Familie trifft die aktuelle Situation vielleicht sogar besonders knüppeldick: Neben dem dreijährigen Sohn wartet nämlich auch noch ein sechs Monate altes Baby zuhause. Die Notbetreuung wird in Anspruch genommen – in der Hoffnung, dass die Familie an den entsprechenden Tagen „ausgelost“ wird. „Es geht anders nicht. Ich arbeite und wir haben ein kleines Baby“, stellte Berg klar.


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Bleibt zu hoffen, dass auch dem Senat die Folgen und Auswirkungen der aktuellen Lage bewusst sind. Denn derzeit leiden nicht nur Erzieherinnen und Erzieher darunter, sondern auch alle betroffenen Elternteile – und das dürfte sich mit den Jahren auch deutlich in der gesamten Gesellschaft bemerkbar machen. Zumindest, sofern sich nichts ändert.