Im Berliner Stadtteil Kreuzberg geht es dieser Tage heiß her. Anwohner und Politiker zeigen sich wegen des Grün-geführten Bezirksamts empört. Sie können die lokalen Entscheidungsträger nicht verstehen.
Im Mittelpunkt stehen 28 Findlinge, die – im wahrsten Sinne des Wortes – den Stein des Anstoßes darstellen. Das steckt dahinter.
Kreuzberg: Diese Maßnahme kommt gar nicht gut an
Die Ruhlsdorfer Straße in Berlin-Kreuzberg hat eine große Umgestaltung hinter sich. Um 18 Bäume zu retten, die mit ihren Wurzeln den Asphalt der Straße nach oben drückten, entschied sich der von den Grünen geführte Bezirk dazu, die betroffenen Parkflächen zu entsiegeln. Auf diese Weise verschwanden für insgesamt 183.000 Euro 37 Parkplätze – und 28 Findlinge rückten an ihre Stelle.
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Der CDU-Abgeordnete Timur Husein (CDU) kritisiert die Entscheidung der Verantwortlichen. „Die Leute, die dort wohnen, waren darauf angewiesen und haben die Plätze hauptsächlich genutzt. Für Familien mit Kindern oder Ältere werden dort Probleme entstehen. Das gehört zum Plan der Grünen, Friedrichshain-Kreuzberg autofrei zu machen“, meint der 44-Jährige.
Anwohner beklagen sich
Der Bezirk verteidigt gegenüber der „BZ“ seine Entscheidung. „Die Entsiegelungen sichern den Erhalt und verbessern die Situation der vorhandenen Bäume, außerdem bieten sie Versickerungsflächen bei Starkregen“, heißt es. Dabei richten sich die Beamten nach dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung, ab dem 1. Januar 2023 „jährlich zwei Prozent der im Bezirk vorhandenen Parkfläche zu entsiegeln und zu begrünen“.
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Doch die Betroffenen können sich mit dem derzeitigen Status quo nicht anfreunden. „Ich finde das Projekt an sich sinnvoll, aber so wie es jetzt umgesetzt wurde, ist es miserabel. Es sieht aus wie ein Schulprojekt. Jetzt ist es ein Platz, an dem die Leute ihren Müll liegen lassen. Ich bin für den Erhalt der Bäume, aber nicht so. Es ist weder sinnvoll noch optisch gelungen“, findet eine Anwohnerin.