Inzwischen ist es mehrere Wochen her, dass die Klima-Aktivisten der Letzten Generation das Brandenburger Tor in Berlin mit orangener Farbe eingesprüht haben. Doch noch immer sind die Spuren deutlich zu erkennen.
Nun ist klar: Die Reinigung des Sandsteins, aus dem das Brandenburger Tor gebaut ist, wird ziemlich kompliziert. Und zudem auch noch richtig teuer. Die 35.000 Euro, die zu Beginn um Raum standen, werden deutlich übertroffen.
Letzte Generation: Plan für Reinigung steht fest
Am Montag (30. Oktober) hatte die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH zusammen mit der Finanzverwaltung zur Pressekonferenz am Brandenburger Tor gerufen. Sie gaben den Fahrplan bekannt, um das Berliner Wahrzeichen nach dem Farbanschlag der Letzten Generation wieder in seinen Ursprungszustand zu versetzen.
Sechs Wochen lang suchte die BIM in Zusammenarbeit mit einer beauftragten Reinigungsfirma und Restaurateuren einen Weg, das Brandenburger Tor von der Farbe befreien zu können. Nun teilte die Geschäftsführerin der BIM, Birgit Möhring, mit: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir nun eine geeignete Methode gefunden haben, um das Brandenburger Tor von der restlichen Farbe zu reinigen.“
Enormer Aufwand & hohe Kosten
Der Aufwand ist enorm. Für die Reinigungsarbeiten müsse man ein Gerüst aufstellen. Die Reinigung selbst wird zwei und zwei bis drei Wochen dauern, schließlich gehe man davon aus, das geplante Reinigungsverfahren mehrmals anwenden zu müssen. Die durch die Säuberung möglichen Schäden will man parallel beheben und das Wahrzeichen restaurieren.
Wann genau diese Arbeiten stattfinden, gab Möhring nicht bekannt. Man wolle der Letzten Generation keine Informationen liefern, gerade im Hinblick auf ihre Drohung, das Denkmal immer wieder einfärben zu wollen.
Steuerzahler sollen nicht für den Schaden aufkommen müssen
Die Gesamtkosten für die Reinigung belaufen sich auf rund 115.000 Euro. Diese Summe will sich der Berliner Senat von den Aktivisten bezahlen lassen. Man erstellte Strafanzeige bereits kurz nach dem Anschlag. Die Letzte Generation erklärte, die Verursacher würden für den finanziellen Schaden aufkommen. Das ist auch im Sinne des Finanzsenators Stefan Evers: „Jeder einzelne Euro, der am Land Berlin hängen bliebe, wäre einer zu viel.“
Die Namen der Verursacher lägen der Staatsanwaltschaft schon vor. Erste Teilrechnungen stelle man derzeit bereits aus. Evers dankt der Berliner Polizei für ihren Einsatz am Brandenburger Tor am Tag der Farbattacke und in der Zeit danach. Er appelliert an die Letzte Generation zur Vernunft zu kommen und darüber nachzudenken, ob das der richtige Weg sei.
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Derweil hat ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft gegenüber dem „Tagesspiegel“ erklärt, dass gegen mehrere Mitglieder der Letzten Generation wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ermittelt wird. Ihnen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.