Wer in Berlin wohnt, wohnt aller Wahrscheinlichkeit nach zur Miete. Das tun nämlich mehr als 80 Prozent der Bewohner der deutschen Hauptstadt. Und sie teilen ein großes Problem: der Wohnungsmarkt in Berlin ist überdreht.
Die Mieten in Berlin sind hoch und es sind zu wenig Wohnungen auf dem Markt. Das liegt allerdings nicht nur daran, dass zu wenig gebaut wird, auch Themen wie spekulativer Leerstand oder die Zweckentfremdung durch Ferienwohnungen sind ein großes Problem. Letzteres könnte möglicherweise bald durch eine neue Software gelöst werden. Berlins Mieter können also hoffen.
Mieter in Berlin hoffen auf Software
Gegenüber der Nachrichtenagentur hatte Berlins Bausenator Christian Gaebler (SPD) erklärt, dass im Frühjahr 2026 eine Softwarelösung kommen wird, um besser gegen illegale Ferienwohnungen in der Hauptstadt vorgehen zu können. Die Software, die EU-weit gelten wird, soll es möglich machen, Plattformbetreiber wie Airbnb besser zu kontrollieren.
Die Software soll so funktionieren, dass die Plattformbetreiber ihre Daten digital zur Verfügung stellen sollen, die Aufsichtsbehörden können das dann online einfach abfragen. So lasse sich leichter sehen, wo es eine Ferienwohnung von welchem Anbieter gebe. Bisher ist das für Berlins Bezirke mühevolle Puzzlearbeit, die es illegalen Anbietern leicht machte.
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Seit dem Jahr 2014 ist die Zweckentfremdung von Wohnraum in Berlin gesetzlich verboten. Die Bezirksämter haben seither 4.500 Registriernummern für Ferienwohnungen vergeben. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings deutlich höher liegen. Wie viele es allerdings sind, darüber gibt es derzeit keine belastbaren Zahlen. Auch Bausenator Gaebler räumte ein, man stochere „ein bisschen im Nebel“ und könne „die Dunkelziffer nicht genau benennen“.
Berlins Bezirke nicht konsequent genug
In seinem Jahresbericht für das Jahr 2024 hatte der Landesrechnungshof kritisiert, dass die Bezirksämter nicht entschieden genug gegen illegale Ferienwohnungen vor- und auch Hinweisen aus der Bevölkerung nicht ausreichend nachgehen würden. Auch die Rückführung illegaler Ferienwohnungen auf den Wohnungsmarkt sei nicht kontrolliert worden.
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Entsprechend groß dürfte die Hoffnung der Mieter in Berlin auf die neue EU-weite Software sein. Auch Senator Gaebler ist optimistisch, mit dieser neuen Möglichkeit den Druck auf Vermieter illegaler Ferienwohnungen hochzuhalten und mehr Wohnungen zurück auf den Markt zu bringen.