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Profitieren alle Mieter in Berlin? Jetzt klagt die Verbraucherzentrale

Die Mieter in Berlin hoffen nun darauf, dass eine Klage der Verbraucherzentrale positive Veränderungen herbeiführt.

© IMAGO/Dirk Sattler

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Die Miete in Berlin sorgt seit Jahren für hitzige Diskussionen. Betroffene beschweren sich darüber, dass die Kosten immer weiter in die Höhe steigen. Auch die Preise für Gas- und Grundversorgung spielen dabei eine erhebliche Rolle.

Nun steht eine Klage der Verbraucherzentrale im Fokus. Kann sie für eine Entlastung der hiesigen Bewohner sorgen?

Miete in Berlin: Gespannte Blicke auf das Urteil des Kammergerichts

Während der Energiekrise im Dezember 2021 entschied sich der Energiekonzern Gasag dazu, von Neukunden erheblich höhere Preise als von Bestandskunden zu verlangen; für viele Mieter in Berlin und anderen deutschen Städten ein echter Schlag ins Kontor. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) sieht darin eine Diskriminierung – und hat nun für zahlreiche Betroffene geklagt.


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So reichte der Verband eine Musterfeststellungsklage vor dem Berliner Kammergericht in Schöneberg ein. Wenige Tage vor Verhandlungsbeginn hatten sich circa 500 Leidtragende der höheren Preise in der Gas- und Grundversorgung dieser Klage angeschlossen. Ob das zuständige Gericht gleich am ersten Verhandlungstag eine Entscheidung fällt, blieb zunächst offen.

Energiekonzern äußert sich

Energiekonzern Gasag verteidigte indes die Diskrepanz zwischen Neu- und Bestandskunden. Die Verantwortlichen wiesen darauf hin, dass auch die Versorger zum Start der Energiekrise erheblich höhere Preise für Gas bezahlen mussten. Im Anschluss kündigten damals zahlreiche Energiediscounter die Verträge ihrer Kunden, die deshalb automatisch in die Grundversorgung von Unternehmen wie Gasag rutschten.

„Um die Versorgung dieser Neukunden während der Gaspreiskrise ab Ende 2021 sicherzustellen, wurde die kurzfristige Beschaffung von zusätzlichen Gasmengen auf dem damalig hohen Preisniveau erforderlich“, erklärte das Unternehmen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.


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vzbv-Referent Hennig Fischer sieht das anders. Gasag habe „ein Zweiklassensystem erschaffen, das unseres Erachtens unzulässig ist“, betonte er.