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Miete in Berlin: „Fentanyl-Tante“! Neuköllnerin wird nach WG-Anzeige zur Zielscheibe von Hass

Eigentlich wollte sie nur Mietern in Berlin helfen. Doch dann geriet ihr Leben aus den Fugen. Sie wurde Opfer einer Hasskampagne!

Miete in Berlin
© IMAGO/Depositphotos

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Wer zur Miete in Berlin leben möchte, weiß über den angespannten Wohnungsmarkt in der Hauptstadt bestens Bescheid. Vor allem wer in den angesagten Kiezen leben möchte, ist meist monatelang auf Wohnungssuche. Die Erfolgschancen sind aktuell leider gering.

Aus diesem Grund versucht eine Berlinerin jetzt Wohnungssuchenden zu helfen. Sie teilt WG-Zimmer-Anzeigen auf ihrer Instagram-Seite, die millionenfach gesehen werden. Doch statt Applaus erntet sie nur Hass.

Miete in Berlin: Frau wird zur Zielscheibe

Die 22-jährige Briana G. steht im Fokus einer Hasskampagne, die ihr Leben zu ruinieren droht. Bei Instagram veröffentlicht die junge Frau täglich neue Beiträge – darunter Bilder aus ihrer Wohnung in Neukölln, neue Outfits oder Tipps, wie man ein WG-Zimmer findet. Doch nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ zufolge findet sich in den Kommentaren nur Hass.


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„Wann kommt der Selbstmord?“, heißt es unter einem Beitrag. „Genau die hat mir und meinem kleinen Bruder Fentanyl verkauft“, schreibt ein Nutzer. Die Beleidigungen und Anschuldigungen erhalten teilweise Tausende Likes.

Ein Hass-Kommentator erklärt sich

Eigentlich wollte die 22-Jährige anderen nur bei der Wohnungssuche helfen. Ihr Profil habe mittlerweile mehr als 30 Tausend Follower. „Ich habe selbst WG-Zimmer über Instagram gefunden und dachte, wenn ich Zimmer über Freunde finde, sollte ich das auch an andere zurückgeben“, sagt Briana G.

Stattdessen werde sie jetzt nicht nur im Netz, sondern auch auf offener Straße als „Fentanyl-Tante“ bezeichnet. Eine für sie unerklärliche Anschuldigung. „Ich wusste nicht mal, was Fentanyl ist. Als ich es gegoogelt habe und mir dann diese Bilder von Drogenleichen angezeigt wurden, war ich schockiert“, sagt Briana G.

„Ich glaube, dass Menschen einfach hassen, wofür ich stehe. Sie haben so ein Bild von Berlin, in das ich genau reinpasse, weil ich Achselhaare habe“, so die Neuköllnerin.


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Auf Nachfrage der „Berliner Zeitung“, äußert sich einer der Hass-Verfasser: „Sie kriegt den ganzen Fentanyl-Talk ab, weil sie eine vermutlich linksorientierte, in Berlin lebende Person ist. Links plus Berlin bedeutet für viele Leute gleich Drogenkonsum.“