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Miete in Berlin: Russland blockiert 66 Wohnungen – „Jeden Tag mit Verwahrlosung konfrontiert“

Im Berliner Stadtteil Karlshorst stehen drei Häuser, die seit Jahren unbewohnt sind und verfallen. Der Senat ist laut eigener Aussage machtlos.

Verfallene Häuser stehen an einer Straße in Berlin-Karlshorst.
© IMAGO/Jürgen Ritter

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer in Karlshorst wohnt, hier arbeitet oder regelmäßig Freunde besucht, der kennt die sogenannten „Russenhäuser“. Sie stehen in der Andernacher Straße/Ecke Königswinterstraße und der Ehrenfelsstraße/Ecke Loreleystraße. Sie gehören dem russischen Staat – und der lässt sie seit inzwischen 30 Jahren verfallen.

Laut der Lichtenberger CDU-Politikerin Lilia Usik geht es hier um 66 Wohnungen, die seit Jahren dem Berliner Mietmarkt entzogen werden. Stattdessen bilden die Häuser einen echten Schandfleck im Kiez. Sie will das nun ändern.

Miete in Berlin: 66 Wohnungen verfallen

Die Wohnungen in Karlshorst sind schon seit der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg im russischen Besitz, zunächst wurden sie von Offiziersfamilien genutzt, doch seit 1994 wohnt hier niemand mehr. Die Häuser verfallen, sind ein Schandfleck und auch eine Provokation in einer Stadt, in der Mieter keine bezahlbaren Wohnungen finden.



Lilia Usik will diese Situation nun beenden. Doch einfach wird das nicht. Auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten, antwortete Berlins Bau-Staatssekretär Alexander Slotty: „Der Senat sieht aktuell keine rechtlichen Möglichkeiten, die Häuser ohne Mitwirkung der
Russischen Föderation als Eigentümerin der Grundstücke dem Wohnungsmarkt zuzuführen.“

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Und die vermeidet offenbar jeden Kontakt bezüglich der Häuser. Bereits vor vier Jahren hatte der heutige Bausenator Christian Gaebler (SPD) laut Angaben seiner Verwaltung in seiner Rolle als Chef der Staatskanzlei ein Schreiben an die russische Botschaft verfasst. Darin hinterlegte er das Interesse Berlins, die Immobilien zurückzukaufen. Eine Antwort kam jedoch nicht.

Berliner Politikerin geht eine Ebene höher

Usik will sich jedoch nicht mit der Situation abfinden, schließlich bekomme sie jede Woche Mails zu diesem Thema von Bürgern, die „jeden Tag mit dem Bild dieser Verwahrlosung konfrontiert“ seien, sagte sie gegenüber BERLIN LIVE. Da der Senat keinen Handlungsspielraum sieht, will die CDU-Politikerin es nun auf höherer Ebene versuchen: Auf Bundesebene und im EU-Parlament.


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Die Berliner Abgeordnete sieht nämlich aufgrund der Sanktionen, die aufgrund des Angriffskriegs in der Ukraine gegen Russland verhängt worden, doch noch die Möglichkeit, die Wohnungen in Karlshorst wieder in den Berliner Wohnungsmarkt zu integrieren. Sie wolle EU und Bund prüfen lassen, „ob man im Rahmen der Sanktionen gegen Russland die Häuser an die Ukraine übergeben kann, so dass die Ukraine sie zurück an Deutschland übergibt oder verkauft“. Anschließend sollen sie endlich wieder bewohnt werden.


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Auch das Gespräch mit Berlins Bausenator Gaebler will Usik noch suchen, um eine „gute Lösung im Interesse von Berlin und den Berlinern“ zu finden. Gänzlich egal scheinen die verfallenen Immobilien dem Kreml übrigens nicht. Nachdem Usik das Thema in den vergangenen Wochen einmal mehr öffentlich machte, stürzte sich die russische Presse in hartem Ton auf das Thema.