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Miete in Berlin: Immo-Konzern macht fassungslos – „Man möchte im Strahl kotzen“

Ein Immobilienkonzern nutzt ein Steuerschlupfloch. Dem Land Berlin könnten dadurch jetzt Einnahmen in Millionenhöhe entgehen.

Miete in Berlin
© imago images/Bildgehege

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Die Miete in Berlin ist ein allgegenwärtiges Thema. Der Wohnungsmangel sorgt dafür, dass Interessenten oft monatelang auf der Suche nach einer neuen Bleibe sein. Die Not ist so groß, dass selbst zwielichtige Angebote angenommen werden.

Zahlreiche Wohnungsgesellschaften setzen deswegen auf Neubau. Einer von ihnen wird jetzt vorgeworfen hunderte Millionen Steuerzahlungen zu umgehen. Die Mieter in Berlin sind empört.

Miete in Berlin: Vonovia nutzt Steuerschlupfloch

Das Immobilienunternehmen Vonovia plant die Komplettübernahme von Deutsche Wohnen. Mit einem Trick könnte das Unternehmen die Zahlung der Grunderwerbssteuer umgehen. Laut „Tagesspiegel“ könnten dem Land Berlin so mehrere hundert Millionen Euro entgehen.


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Grund dafür ist ein Steuerschlupfloch. Vonovia soll bewusst nicht die Immobilien der Deutsche Wohnen erworben haben, sondern lediglich 87 Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Da die gesetzliche Obergrenze von 90 Prozent bei dem Sharedeal nicht erreicht wurde, wurden für den Milliardendeal auf dem Immobilienmarkt keinerlei Steuern fällig.

„Man möchte einfach nur noch im Strahl kotzen“

Die Mieter in Berlin sind außer sich: „Man möchte einfach nur noch im Strahl kotzen und zweifelt langsam wirklich selbst an der Demokratie,“ schreibt ein Nutzer auf Reddit. „Was treiben unsere Politiker eigentlich? Der Bürger muss jede Erhöhung einfach schlucken und so eine verdammte Scheiße kostet den Staat wieder achtstellige Beträge?“

„Ist das nicht schön, wie die Großkonzerne mal wieder schlau und geschickt ihre Steuer umgehen, während der Pöbel einfach die Erhöhungen zu schlucken hat,“ kommentiert ein ein anderer User frustriert.


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Laut „Tagesspiegel“ könnte der Trick allerdings noch scheitern. Durch die geplante Komplettübernahme von Deutsche Wohnen könnte Vonovia doch noch zur Kasse gebeten werden. Denn bei der gesetzlichen Regelung gilt eine zehnjährige Frist, in der der Besitz-Anteil die 90-Prozent-Marke nicht überschreiten darf. Vonovia hat deswegen 20 Prozent seiner Anteile an ein Joint Venture verkauft.