Die Mieten kennen in Berlin seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Wer in der Hauptstadt derzeit eine Bleibe sucht, ist nicht zu beneiden. Die Einwohnerzahl Berlins wächst nämlich der Vier-Millionen-Marke entgegen und es wird viel zu wenig gebaut, um den Zustrom aufzufangen.
Experten aus verschiedenen Branchen des Bauwesens tun sich seit einigen Jahren beim sogenannten Wohnungsbau-Tag zusammen. Gemeinsam wollen sie ermitteln, welche Schritte nötig sind, um mehr Wohnraum zu schaffen. Dabei zeichnen sie ein düsteres Bild.
Miete in Berlin: Zahlen sorgen für Besorgnis
Bei einer Pressekonferenz stellte der Wohnungsbau-Tag in Anwesenheit von BERLIN LIVE die aktuelle Lage im Land dar. Wohnungsmarkt-Experte Arnt von Bodelschwingh sieht dabei ein „dramatisches Bild“. Denn die Zahl der Menschen, die auf „zu wenig Raum für ihre familiäre Situation“ leben, habe sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.
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Im Jahr 2020 habe das noch auf 8,5 Millionen Menschen in Deutschland zugetroffen. Vier Jahre später waren es bereits 9,6 Millionen, die gemessen an ihrer Lebenslage auf zu wenig Raum leben. Im Durchschnitt hätten die Einwohner der Bundesrepublik pro Person 47,7 Quadratmeter zur Verfügung. Um die Situation zu verbessern gebe es dringenden Handlungsbedarf.
„Wir brauchen Neubau“
Experte von Bodelschwingh sieht nur einen Ausweg aus der Misere: „Wir kriegen keinen Durchsatz mehr im Wohnungsmarkt. Wir brauchen Neubau, um hier etwas in Gang zu setzen.“ Nur mit einem Zuwachs an Wohnraum sei es möglich, die hohen Mieten wie etwa in Berlin wieder in den Griff zu bekommen.
Doch Wohnungen zu bauen ist derzeit teuer wie noch nie. Um die Preise zu senken, ist nun im Gespräch, die Baustandards zu senken. Die Branche ist überzeugt, dass adäquater Wohnraum auch mit niedrigeren Regularien zu beschaffen ist.