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Miete in Berlin: Zahlen irritieren – „Dringende Korrektur nötig“

Die Miete in Berlin steigt ins Unermessliche. Wohnen ist eines der zentralen Probleme. Bei der neuen Regierung ist das noch nicht angekommen.

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Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Bis zu 30 Euro zahlen Mieter in guten Lagen in Berlin aktuell für den Quadratmeter. Und das in einer Stadt, die einmal für ihre günstigen Mieten bekannt war. Mittlerweile sollte klar sein: Wohnen ist eines der zentralen Themen unserer Zeit.

Doch trotzdem kommt der Wohnungsbau in den aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD viel zu kurz. Das findet auch ein Bündnis aus führenden Verbände und Organisationen der deutschen Bau- und Wohnungswirtschaft. In einem Statement rufen sie die künftige Bundesregierung jetzt zum Handeln auf.

Miete in Berlin: Bündnis wird deutlich – „Nicht akzeptabel“

Im Sondierungspapier von Union und SPD kommt das Thema Wohnen nur am Rande vor. Ein massiver Fehler, finden nicht nur Mietschützer, sondern auch die Bau- und Immobilienbranche. Ein Bündnis aus verschiedenen Vertretern des Bau- und Immobiliengewerbes sowie Mietervereinigungen äußert sich nun deutlich zu den Schwarz-Roten Plänen. Der geringe Stellenwert, der dem Wohnungsbau zukommt, sei nicht akzeptabel und müsse dringend korrigiert werden, macht das Verbändebündnis Wohnungsbau in einem aktuellen Statement deutlich.

+++ Mieter in Berlin schlagen Alarm – sie fordern sofortige Maßnahmen! +++

„Die wirtschaftliche Bedeutung, die der Wohnungsbau als Motor für die Binnenkonjunktur hat, muss sich im Koalitionsvertrag widerspiegeln. Vor allem aber auch die soziale Brisanz, die in der Wohnungsnot in Deutschland steckt“, erklären sie.

100.000 Sozialwohnungen und 60.000 bezahlbare Wohnungen pro Jahr

100.000 neue Sozialwohnungen und 60.000 neue bezahlbare Wohnungen müssten demnach pro Jahr gebaut werden, um den Mangel auszugleichen. „Die Menschen, die dringend auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, werden sich nicht mit einem Verharren in der aktuellen Baulethargie abfinden.“ Im Rahmen eines Infrastruktur-Programms etwa Schulen zu sanieren, sei ein wichtiger Ansatz. Doch auch bezahlbares Wohnen gehöre zu einer funktionierenden Infrastruktur, finden die Vertreter. Wie das gelingen kann, wird eines der zentralen Themen auf dem kommenden Wohnungsbau-Tag am 10. April in Berlin sein.


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Dem Verbändebündnis Wohnungsbau gehören die Bau-Gewerkschaft (IG BAU), der Deutsche Mieterbund (DMB), der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) als Vertreterin der Mauerstein-Industrie sowie der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) an.