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Miete in Berlin: Anwohner leben in Angst – droht in Marzahn eine Rattenplage?

Wer eine Wohnung zur Miete in Berlin findet, hat das große Los gezogen. Doch eine Wohnungsgesellschaft lässt ihre Anwohner verwahrlosen.

Miete in Berlin
© IMAGO/OLEG KOPYOV

Müll auf der Straße - Achtloses Wegwerfen strafbar?

In Marzahn wurde in der Albert-Kuntz-Straße/Ecke Louis-Lewin-Straße vor einigen Jahren ein Neubaugebiet mit über 284 Wohnungen fertiggestellt. Fast alle Apartments haben einen Balkon, es gibt einen Innenhof mit Spielbereich und Bänken. Auch Supermärkte, Apotheken und Spätis finden sich in der Nähe. In einer Stadt mit massivem Wohnungsmangel ein wahrer Segen – eigentlich.

Denn die Mieter in Berlin haben nach nur wenigen Jahren massive Probleme. Doch die zuständige Wohnungsgesellschaft ignoriert das Problem.

Miete in Berlin: Neubaugebiet vermüllt täglich mehr

Denn vor den Gemeinschaftsmülltonnen der Häuser bietet sich ein Bild des Grauens. Täglich liegen dort dutzende Müllsäcke auf der Straße. Sperrmüll wie Matratzen und Bürostühle stapeln sich. „Es spricht sich in der Gegend herum, dass man dort alles abstellen kann und nichts unternommen wird“, berichtet ein besorgter Anwohner im Gespräch mit BERLIN LIVE.

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„Wir haben hier mittlerweile von Ratten über Krähen alles. Und je wärmer es wird, desto intensiver sind die Gerüche, die sich entwickeln“, erklärt er weiter. Die Mieter in Berlin wendeten sich deshalb bereits vor Jahren an ihre Wohnungsgesellschaft Stadt und Land, doch es kommen „immer dieselben Ausreden“, so eine andere Anwohnerin.

Vorschläge werden ignoriert

Sie habe bereits mehrere Vorschläge unterbreitet, um das Müll-Chaos zu beenden. Sie reichen von Kameras über die Anstellung einer Sicherheitsfirma bis hin zur Errichtung eines Zauns rund um die Mülltonnen. Doch seitens eines Mitarbeiters heißt es, die Ideen würden bei den Vorständen auf Ablehnung treffen.

Miete in Berlin
Auf dem Platz stapelt sich täglich neuer Müll. Credit: Anwohner der Albert-Kuntz-Straße

Die Mieter sind mittlerweile so verzweifelt, dass sie den Müll auf der Suche nach Briefköpfen durchwühlen, um die Namen und die Adressen der Müllsünder herauszufinden und „sie öffentlich an den Pranger zu stellen.“ Ihre Namen werden gut sichtbar für alle auf den Mülltonnen angebracht.

„Dass einem Unternehmen, das so viele finanziellen Möglichkeiten hat, seine Mieter so egal sind und sie sie so vermüllen lassen, ist mir ein Rätsel“, erklärt der Mieter niedergeschlagen. Mittlerweile haben sich sogar einige Bewohner zusammengetan, um das Problem zu lösen.

Stadt und Land verspricht Besserung

Auf Anfrage von BERLIN LIVE heißt es von Stadt und Land, man wüsste von der Problematik. Der Hausmeister sei deshalb jeden Morgen im Einsatz, um den Platz zu säubern. Das bestätigen auch die Mieter in Berlin, doch es kommt täglich so viel neuer Müll dazu, dass es einer Sisyphosarbeit gleicht.

Die Sprecherin des Unternehmens erklärt weiter: „Bei der Müllanlage handelt es sich um ein sogenanntes Unterflursystem.“ Das bedeutet, überirdisch sieht man nur kleine Mülltonnen, unter der Erde finden sich aber große Behälter, in die der Müll reinfällt. „Eine Leerung wird von allen gängigen Versorgern nur einmal wöchentlich angeboten.“


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Dennoch verspricht sie Besserung: „Um dem hohen Müllaufkommen gerecht zu werden, werden wir die Unterfluranlage erweitern.“ Der Auftrag wurde bereits vergeben, wann es allerdings konkret so weit ist, ist derzeit noch unklar.

In Hinblick auf die steigenden Temperaturen bleibt zu hoffen, dass es schnell passiert.