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Mieten in Berlin schießen in die Höhe – Mieterverein stellt klare Forderung

Die Mieten in Berlin haben einen neuen Höchststand erreicht. Politik und Verbände sind sich einig, dass etwas getan werden muss – nur was?

© IMAGO/Joko

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Seit Jahren kennen die Mieten in Berlin nur eine Richtung: nach oben. Wer umziehen muss, zahlt oft deutlich mehr als zuvor. Und auch wer nicht umzieh, hat in den vergangenen Jahren oftmals mindestens eine Mieterhöhung hinnehmen müssen.

Kein Wunder also, dass die Angebotsmieten in Berlin einen neuen Höchststand erreicht haben. Der Berliner Mieterverein fordert nun endlich Konsequenzen.

Miete in Berlin: Wohnen immer teurer

Wie die Investitionsbank Berlin mitteilt, sind die Angebotsmieten in Berlin im vergangenen Jahr noch einmal stark angestiegen. Im Jahr 2024 lag die mittlere Angebotsmiete demnach bei 15,74 Euro, ein Anstieg von 1,75 Euro und ein Plus von 12,5 Prozent.

Besonders hoch sind die Mieten in der Berliner Innenstadt. Pro Quadratmeter wurde in den Inseraten mehrheitlich eine Miete von 20 Euro und mehr verlangt. Die inserierte Angebotsmiete sei damit mehr als doppelt so hoch gewesen wie die ortsübliche Vergleichsmiete von 7,21 Euro pro Quadratmeter. Entsprechend sprach Berlins Bausenator Christian Gaebler (SPD) von einem „geteilten Wohnungsmarkt“, auf dem diejenigen, die eine Wohnung suchten, oftmals doppelt so viel zahlen müssten, wie sie aktuell zahlen. Diese Situation wolle er ändern.

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Das fordert der Berliner Mieterverein auch von dem Bausenator ein. Schließlich habe Berlin den „Ruf als Stadt mit günstigen Mieten eingebüßt“, kritisiert dessen Geschäftsführerin Wibke Werner. Sie kritisiert, dass die Zahl der genehmigten Sozialwohnungen weit hinter dem Bedarf zurückbleibe. Zeitgleich würden täglich günstige Wohnungen vom Markt verschwinden, weil sie im Eigentumswohnungen umgewandelt oder hochpreisig in fragwürdigen Modellen vermietet werden. Sie nennt hier beispielsweise die möblierte Kurzzeitvermietung.

Mieterverein will endlich Regulierung

Neubau, auf den Bausenator Gaebler vorrangig setzen will, sieht sie daher nicht alleine als zielführend für eine Entspannung des Wohnungsmarktes. „So schnell kann gar nicht gebaut werden, wie täglich günstige Wohnungen vom Markt verschwinden“, sagt sie. Daher fordert der Mieterverein Berlin eine wirksame Mietenregulierung. Die Mietpreisbremse müsse entfristet und konsequent durchgesetzt werden. Zudem müssten Länder und Kommunen die Möglichkeit bekommen, mit einem Mietendeckel auf lokale Wohnungsnotlagen zu reagieren.


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Auch blickt der Berliner Mieterverein mit Sorge auf das Ende des Jahres. Denn dann läuft nicht nur die Mietpreisbremse aus, sondern auch der Umwandlungsvorbehalt, der es Eigentümern schwerer macht, Mietwohnungen dem Mietmarkt zu entziehen. Auch dieser solle entfristet werden, erklärt Werner. Eigentümer, die Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umwandeln wollen, stünden bereits in den Startlöchern.