Die Hauptstadt wächst und wächst der Vier-Millionen-Marke entgegen. Weil für den Zuwachs an Einwohnern zu wenig gebaut wird, steigen die Mieten in Berlin seit Jahren an. Viele Menschen fragen sich schon heute, wie sie jemals eine Wohnung finden sollen.
Für bestimmte Bevölkerungsgruppen ist es noch schwieriger, eine Bleibe zu finden. Denn gerade am Anfang einer aufstrebenden Karriere haben viele nicht allzu viel Geld zur Verfügung. Einige von ihnen wenden sich jetzt an die Politik.
Miete in Berlin: Wie soll das gehen?
Wie die „taz“ berichtete, überbrachte eine fünfköpfige Delegation von Auszubildenden am Donnerstag (6. März) einen Forderungskatalog ins Berliner Abgeordnetenhaus. Dort trafen sie auf Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD). Die Lebensumstände der Azubis sind teils prekär. „Für mein WG-Zimmer bezahle ich mehr, als ich als Azubi verdiene“, berichtet etwa Schuhmacherin Eleanor Little.
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400 Euro hätten ihr im ersten Lehrjahr zur Verfügung gestanden. Der durchschnittliche Mietpreis für ein WG-Zimmer liegt in Berlin derzeit bei rund 650 Euro. Etwas so Basales wie eine eigene Wohnung wird für viele Menschen in der Ausbildung in Berlin damit zum Luxus. Um etwas zu verändern, gingen sie mit ihrer Forderung daher direkt auf die Politik zu.
Katalog mit Forderungen erarbeitet
Dazu gehören unter anderem der Bau von mehr Azubi-Wohnheimen, die aktive Unterstützung bei der Wohnungssuche sowie die Bereitstellung von speziellen Wohnungskontingenten für Auszubildende. Die Mieten sollen mithilfe dieser Maßnahmen für Azubis in Berlin leichter zu stemmen sein.
In der ganzen Stadt gibt es heute gerade einmal zwei Wohnheime für Azubis. Sie bieten 52 Plätze, was den Bedarf bei Weitem nicht deckt. Senatorin Kiziltepe gab den Auszubildenden Recht: „Es muss etwas gemacht werden. Berlin braucht ein Azubi-Werk.“ Mit einer schnellen Lösung sei allerdings nicht zu rechnen: „Das wird noch ein bisschen dauern.“