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Mieter in Berlin kämpfen um ihr Zuhause – ihre Geschichte ist unglaublich

Die Siedlung am Steinberg wurde 2010 an einen Investor verkauft. Was danach geschah, ist selbst für Berlin kaum zu fassen.

Die Mieten in Berlin steigen auch in Tegel an.
© IMAGO/Jürgen Ritter

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Die Mieten kennen in Berlin seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Inzwischen leben fast vier Millionen Menschen in der Hauptstadt – und es ziehen immer mehr dazu. Gebaut wird dafür viel zu wenig.

Gerade in den gefragten Vierteln müssen sich die Anwohner der ständigen Gefahr räumlicher Verdrängung stellen. Denn wenn die Preise hochgehen, können sich viele die Mieten nicht mehr leisten. Doch einige Parteien zeigen sich kämpferisch.

Mieter in Berlin wehren sich

Denn die Mieter in der Berliner Siedlung am Steinberg im Stadtteil Tegel wollen sich nicht vertreiben lassen. Seit nunmehr 15 Jahren setzen sie sich gegen eine geplante Luxussanierung ihres Viertels zur Wehr – und das bisher mit Erfolg. Dass sich ein Kampf gegen die scheinbare Übermacht der Immobilienkonzerne über einen so langen Zeitraum hält, ist beeindruckend.

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Doch die Kräfte scheinen der Bewegung zu schwinden. „Es kommen den ganzen Tag über viele junge Leute an unserem Zelt vorbei und sagen, wie toll sie das finden, was wir machen. Aber mitdemonstrieren wollen sie nicht“, sagt Olaf Brigge der „Berliner Zeitung“. So sei der Zuspruch groß – aber allein davon könnten die Proteste nicht ewig zehren.

Denkmalgeschützte Wohnanlage

Die Wohnanlage in Tegel wurde 1920 erbaut und umfasst 62 Wohneinheiten. Die Mieten steigen in dem Berliner Viertel seit Jahren. Bis in die 1980er-Jahre wurde die Anlage vom Wohnungsamt verwaltet, ehe die GSW sie kaufte. 2010 folgte dann der Verkauf an eine Investorengruppe – der Ursprung der bis heute andauernden Proteste.



Ob die am Ende Erfolg haben werden, liegt auch an der Hartnäckigkeit der nachfolgenden Generationen. Doch Olaf Brigge zeigt sich auch weiterhin kämpferisch: „Wir dürfen nicht einfach aufgeben. Sonst war alles umsonst. Wir müssen weitermachen – für uns und für alle anderen Betroffenen in Berlin.“