Seit einigen Wochen steht fest, dass die NFL in Berlin 2025 zum allerersten Mal ein reguläres Saisonspiel austragen wird. Wie wichtig die Hauptstadt für den American Football in Deutschland ist, lässt sich unter anderem daran ablesen, dass die härteste Sportliga der Welt schon in den 1990er Jahren Preseason Games im Olympiastadion austragen ließ.
Auch Football-Experte Roman Motzkus war damals live im Stadion dabei – allerdings nichts in seiner heutigen Funktion als TV-Kommentator. Wie er gegenüber BERLIN LIVE verraten hat, war er 1993 von den Buffalo Bills als „Local Scout“ verpflichtet worden, um Trainern, Spielern und Betreuern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
TV-Experte Roman Motzkus war für die NFL in Berlin schon als Local Scout aktiv
Eine Woche lang konnte er damals die „Super Bowl“-Aspiranten der Bills aus nächster Nähe erleben. Allein in dieser einen Woche erlebte der damals 24-Jährige ein paar ziemlich wilde Geschichten mit den NFL-Stars in Berlin. Und beim Spiel im Olympiastadion stand er sogar an der Seitenlinie.
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Da Running Back Thurman Thomas in der Vorbereitung nicht über die volle Spielzeit zum Einsatz kam, hatte er in Berlin eine wirklich verrückte Idee! „Der hatte im Preseason Game natürlich nur das erste Viertel des Spiels gespielt und hatte wahnsinnigen Hunger“, erinnert sich Motzkus im Interview mit BERLIN LIVE. „Ich hab dann unsere Balljungen aus der Jugend der Berlin Adler mit zwanzig D-Mark losgeschickt und denn gesagt „Kauft mal so viele Hot Dogs wie ihr könnt“!“
Obwohl die NFL-Stars theoretisch eigentlich noch hätten spielen können, gab es für Andre Reed, Jim Kelly und Thurman Thomas (allesamt in der „Hall of Fame“) an der Seitenlinie erst einmal Hotdogs. „Aber bei den Vorbereitungsspielen sieht man das in der NFL alles ein bisschen lockerer“, so Motzkus.
Trotz Vollpension im Hotel – die NFL-Stars wollten in Berlin täglich ins Restaurant
Dass die NFL-Stars beim Essen keine Mahlzeit auslassen, musste auch Roman Motzkus als Local Scout bei den Buffalo Bills erfahren: „Da war fast täglich die gesamte Offensive Line der Bills bei mir und hat mich gefragt, welches Restaurant sie denn als nächstes unsicher machen könnten – dabei hatten die ja eigentlich Vollpension im Hotel!“
Offensichtlich haben sich die Profis damals noch sehr gerne unter die Berliner Bevölkerung gemischt, um im Reinhard’s ein Schnitzel zu essen oder in der Meinekestraße in eine „normale“ Berliner Kneipe einzukehren.
„Das war schon sehr spaßig, weil die vom Hotel Schweizer Hof oder vom Interconti aus den Ku’damm zu Fuß erleben konnten“, berichtet Motzkus. „Die meisten Berliner wussten mit denen nichts anzufangen – außer, dass es eine große Gruppe kräftiger Jungs war!“
Darum ist Roman Motzkus auch schon mit einem NFL-Star über die Autobahn gerast
Auch eine kleine „Spazierfahrt“ mit Star-Verteidiger Mike Lodisch ist Roman Motzkus bis heute in lebhafter Erinnerung geblieben. Da der Bills-Star in den USA wohl einen Porsche hatte, den er dort aber nie ausfahren konnte, musste Motzkus mit ihm tatsächlich einmal über die Autobahn rasen.
„Da haben wir uns dann bei einer Autovermietung einen BMW gemietet und sind dann damit gefahren – also er am Steuer und ich daneben auf dem Beifahrersitz. Bis nach Rostock-Laage und zurück in anderthalb Stunden! Da kann man sich vorstellen, wie schnell das war.“
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Als Dank für diesen rasanten Ausflug bekam Motzkus am nächsten Tag ein paar echte NFL-Klamotten von den Buffalo Bills geschenkt. „Die Schuhe, die ich damals bekommen habe, waren Kunstrasenschuhe! Die habe ich heute sogar noch“, so der Football-Experte zu BERLIN LIVE. „Im Gegensatz zu den Handschuhen – die haben es leider nicht überlebt, die sind leider nur noch eine romantische Erinnerung.“
49ers-Fan Motzkus konnte in den 1990ern sogar sein großes NFL-Idol treffen
Da der gebürtiger Berliner früher auch selbst Football spielte, war er auch ziemlich begeistert, dass damals mit Profispielern im Kraftraum trainieren durfte. „Da lagen dann halt mal locker zwanzig Kilo auf den Scheiben der Hanteln“, so Motzkus. „Das war zwar schön, sich mit denen zu messen, aber da hatte ich keine Chance! Selbst gegen die Receiver nicht – obwohl ich ja kein Schmalhans war. Das war eine andere Dimension.“
Für den TV-Experten, der die Football-Spiele heutzutage für den Game Pass auf Deutsch kommentiert, waren die Erfahrungen mit der NFL in Berlin einfach unschlagbar. „Ich hatte auch das große Vergnügen Joe Montana und Jerry Rice zu treffen – durfte mich mit denen unterhalten und Fotos machen“, so Motzkus. „Das war für mich als kleiner 49ers-Fan schon eine Wahnsinnsgeschichte – weil für mich als Receiver Jerry Rice ein absolutes Vorbild war. Das sind natürlich Erlebnisse, die man nicht vergisst.“
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Kein Wunder also, dass sich Roman Motzkus schon jetzt auf die NFL in Berlin freut. Auch wenn aktuell noch nicht feststeht, gegen wen die Indianapolis im Herbst spielen werden, freut sich der TV-Experte schon jetzt auf die zukünftigen Begegnung mit den Football-Profis aus den USA.
Wenn du wissen willst, warum Motzkus fest an den Erfolg der NFL in Berlin glaubt, kannst du das hier bei BERLIN LIVE nachlesen. Der Football-Fachmann ist sich nämlich ziemlich sicher, dass die Hauptstadt mit dem Spiel im Olympiastadion bis zu 120 Millionen Euro verdienen kann.