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Ocean Berlin: Nach heftiger Kritik – jetzt äußert sich das Unternehmen

2026 soll mit dem Ocean Berlin ein neues Mega-Aquarium in der Hauptstadt öffnen. Doch schon vorab gibt es Unstimmigkeiten.

Ocean Berlin
© IMAGO/Funke Foto Services

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Berlin und Aquarien, das ist so ein Thema. Spätestens seit im Dezember 2022 der Aquadom in einer Hotellobby am Alexanderplatz zerbarst, hat die Hauptstadt ein spezielles Verhältnis zum Ausstellen von Fischen. Mit dem Ocean Berlin wird gerade ein neues Megaprojekt gebaut – das schon vorab für Kontroversen sorgt.

Denn Tierschützer üben schwere Kritik an dem Aquarien und seinen Partnereinrichtungen – die Fische wiesen in den Becken eine hohe Sterblichkeit auf. Gegenüber BERLIN LIVE machte das Unternehmen nun seine Sichtweise klar.

Ocean Berlin: Unklarheit über Daten

Die Tierschutzorganisation Peta hatte sich in einer Pressemitteilung auf einen Bericht gestützt, demzufolge im Maui Ocean Center auf Hawaii bei manchen Fischarten 68 bis 100 Prozent des Bestandes in kurzer Zeit verendet seien. Das Aquarium dort wird von derselben Firma betrieben wie das geplante Ocean Berlin, Coral World International. Doch es liege „eine Fehlinterpretation der Daten“ vor, wie deren Sprecherin Johanna Thompson nun erklärte.

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Das hänge mit einem besonderen Meldeverfahren der Behörden auf Hawaii zusammen, erläutert Thompson gegenüber BERLIN LIVE. „In diesem System werden lediglich Neuzugänge und verstorbene Tiere erfasst, jedoch nicht der Gesamtbestand.“ Dadurch seien die Prozentangaben verfälscht: „. In allen unseren Aquarien überleben Fische deutlich länger als in der freien Natur.“

„Das können wir ausschließen“

Man habe Verfahren etabliert, die das Risiko für die Tiere minimieren, heißt es weiter. Eine hohe Sterberate der Fische werde es im Ocean Berlin demnach nicht geben: „Das wird hier auf keinen Fall passieren, das können wir ausschließen.“ Tierschützern dürfte das allerdings nicht ausreichen, um mit dem Projekt ihren Frieden zu schließen.



„Ich verstehe den Ansatz, bedrohten Spezies einen Raum geben zu wollen, in dem sie weiter leben können und nicht aussterben“, sagt Meike Schützek von der Berliner NGO „Ocean. Now!“ im Gespräch mit BERLIN LIVE. „Aber dann muss wirklich ein ganz gezieltes Programm dran gekoppelt sein, das damit zu tun hat, wie diese Tiere ausgewildert werden können.“

Das Ocean Berlin sei sich dieser Verantwortung bewusst, erklärt Thompson. Man beteilige sich an Wiederansiedlungsprogrammen. „Dies ist jedoch eine Herausforderung, da viele bedrohte Arten in der freien Natur hohe Sterblichkeitsraten haben.“

In der israelischen Hafenstadt Eilat seien im Oktober drei Hawksbill-Schildkröten ausgewildert worden, die bisher sehr aktiv unterwegs seien. Tierschützer und Besucher werden künftig sicherlich gut im Auge behalten, wie sich das Verhältnis zwischen Ausstellen und Artenschutz entwickelt.