Rewe-Filialen gibt es in Berlin wie Sand am Meer. Doch der Markt von Leiter Philipp Schultz in der Schönhauser Allee 130 in Prenzlauer Berg ist anders – in dieser Form gibt es ihn nämlich nur einmal in der Hauptstadt und gerade mal insgesamt sechs Mal im ganzen Land.
Doch was macht diesen Laden überhaupt so besonders? BERLIN LIVE hat sich vor Ort umgeschaut und konnte feststellen: So muss wohl die Zukunft aussehen!
Rewe in Berlin: Kunden werden beim Einkauf überwacht
In der Berliner Filiale in Pankow sind nicht nur über 1.000 Sensorböden unter den jeweiligen Regalen verbaut, sondern auch rund 500 Kameras an der Decke angebracht. Wozu die ganze Verkabelung? Der Grund: Im Markt ist das innovative Einkaufserlebnis mit der „Pick&Go“-App möglich. Bereits beim Betreten des Ladens wissen die Kameras Bescheid.
„Es werden Knochenmerkmale genommen – Arme und Beine“, erklärte Marktleiter Schultz gegenüber BERLIN LIVE. Dadurch wisse das System, wo im Laden eine Interaktion stattfindet. „Zusätzlich zu den Kameras haben wir aber auch noch Sensorböden, die sozusagen das Gewicht der Artikel messen“, erläuterte der Geschäftsmann. Biometrische Daten werden für das neuartige Einkaufserlebnis also nicht erfasst.
Rewe in Berlin: Ordnung muss beibehalten werden
Doch woher weiß die Technik denn, was in meinem Korb landet? „Jedes Produkt wird von uns wie auf einem Foto erfasst“, betonte Schultz. Somit sind die Kameras auch nicht „verwirrt“, wenn die Verpackung vielleicht auf den ersten Blick gleich erscheint, der Inhalt jedoch verschieden ist. Einzig aktiver Part für „Pick&Go“-Kunden: Lose Ware wie beispielsweise aus der Obst- und Gemüsetheke muss noch selbst gewogen werden.
„Die Technik entwickelt sich immer weiter. Ich vermute, dass die Waage irgendwann auch nicht mehr notwendig ist“, stellte der Marktleiter klar. Das Einsortieren der Ware in den Regalen muss hingegen nach einem ganz bestimmten Prinzip erfolgen. So kann nicht einfach mal die lactosefreie Milch plötzlich dort stehen, wo sonst die H-Milch steht: Dafür muss vorab die Änderung im System vermerkt werden – andernfalls würden die Kameras ein falsches Produkt scannen und abrechnen.
Rewe-Marktleiter in Berlin betont: „Ist ein Mehrgewinn“
Der wohl beste Part für Kunden zeigt sich am Ende des Einkaufs. Statt sich an der Kasse anzustellen, kann nämlich einfach durch den Ausgang spaziert werden. Die Produkte wurden bereits gescannt und anschließend in der App mit der angegebenen Bezahlfunktion abgerechnet.
Trotz kleinerem Mehraufwand zeigen sich Schultz und sein Team überzeugt von der Innovation. Ob das die Kundschaft genauso sieht? „Wir haben viele Befürworter, klar ist der eine oder andere aber auch mal kritisch“, verriet der Marktleiter gegenüber BERLIN LIVE. So gebe es neben den Kunden des herkömmlichen Einkaufens inzwischen auch viele Stammkunden, die auf die neue Technik setzen – dem hybriden Markt mit beiden Varianten im Angebot sei Dank.
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Durch die regelmäßige Nutzung der „Pick&Go“-Funktion kann das System jedoch nur immer besser werden. Und was gleichzeitig hinzukommt: Wenn weniger an der Kasse los ist, können Mitarbeiter dafür an anderen Stellen im Markt eingesetzt werden. „Für mich als Marktleiter ist es ein Mehrgewinn“, schwärmte Schultz. Bleibt zu hoffen, dass sich die Technik weiter bewährt und künftig noch mehr Filialen dieser Art hinzukommen.