Im Vergleich zu den beiden Jahren zuvor war die Silvesternacht in Berlin eher ruhig. Das Einsatzkonzept der Polizei war aufgegangen – ohne Angriffe und leider auch ohne Verletzte kamen die Sicherheits- und Rettungskräfte aber dennoch nicht aus der Nacht.
Weil auch Berichte über zahlreiche Verletzte und eine beinahe komplett demolierte Straße durch Kugelbomben die Nachrichten an den Tagen nach dem Jahreswechsel bestimmten, bekam eine Petition für ein Bundesweites Böllerverbot immer größeren Zulauf – nun wurde die Millionenmarke geknackt.
Silvester in Berlin: Kommt jetzt ein Böllerverbot?
Seit rund Jahren wirbt der Berliner Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für ein Verbot von privatem Feuerwerk. Damit reiht sich die Gewerkschaft, der es vor allem um die Sicherheit der Beamten geht, in eine heterogene Gruppe von Feuerwerksgegnern ein, die auch Klimaschützer, Tierfreunde oder aber Mitarbeitende aus dem Gesundheitswesen umfasst.
Damals, nach der Silvesternacht 2022/23 hatte die GdP Berlin eine Petition gestartet, um privates Feuerwerk an Silvester zu verbieten. „Dazu gehört auch ein entsprechendes Verkaufsverbot an all jene, die damit nicht beruflich zu tun haben“, heißt es in dem Aufruf. Während der vergangenen zwei Jahre hatte die Petition „nur“ rund 90.000 Unterschriften gesammelt, rund im den diesjährigen Jahreswechsel ging die Zahl der Unterzeichnenden aber steil nach oben.
+++ Union Berlin schaut genau hin: Gegner rüstet kräftig auf +++
Am Sonntagmorgen (5. Januar) nahm die Petition auf der Plattform „innnit“ die Millionen-Marke. Am Montag wurde die Petition mit dem aktuellen Stand von mehr als 1.961.000 Unterschriften an Vertreter des Bundesinnenministeriums übergeben. Bei dem Termin waren laut einem Sprecher der GdP auch Vertreter der Deutschen Umwelthilfe (DUH) dabei, die ebenfalls eine Petition übergaben.
GdP: Weiter Druck fürs Böllerverbot
Berlins GdP-Vorsitzender Stephan Weh erklärt allerdings, dass die Bemühungen der Gewerkschaft nicht mit der Übergabe der Petition enden und weiter Druck ausüben. „Wenn mehr als eine Million Menschen für eine Gesetzesveränderung unterschreibt, kann auch verantwortliche Politik das nicht mehr einfach wegatmen und zur Tagesordnung übergehen“, sagt er. Die Volksvertreter hätten nun einen „demokratischen Auftrag“.
Mehr News aus Berlin:
Laut Stephan Weh sei Deutschland bereit für ein Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch – und damit für „ausschließlich organisierte Veranstaltungen mit organisiertem Feuerwerk durch Profis wie in Sydney, London oder anderen Orten“. Ob es so kommt, liegt bei der Bundespolitik. Die Unterstützung für den Vorschlag ist allerdings unübersehbar.