Auch 2024 blieb es in der Silvesternacht in Berlin nicht ruhig. Trotz extra eingerichteter Böllerverbotszonen und einem immensen Aufkommen an Polizeikräften kam es zu einigen Zwischenfällen.
Ein Vorfall in der Hauptstraße in Berlin-Schöneberg sorgte allerdings besonders für Aufsehen: Am frühen Neujahrsmorgen explodierte eine mutmaßliche Kugelbombe – die Folgen sind auch am 2. Januar noch deutlich sichtbar. BERLIN LIVE war vor Ort.
Silvester in Berlin: Böller-Schock in Schöneberg
Durch die Wucht der Detonation kam es an der Kreuzung der Hauptstraße zur Vorberg- und Belziger Straße zu zahlreichen gesplitterten Fenster- und Autoscheiben. Mehrere Menschen wurden verletzt, einige Häuser sind seit der Silvesternacht unbewohnbar und müssen nun von einem Statiker geprüft werden. Maria E. war zum Zeitpunkt der Explosion mit Bekannten an der etwas entfernten Monumentenbrücke: „Den Knall hat man sogar dort noch gehört!“
Anschließend bemerkte die Frau viele Rettungskräfte mit Sirenen vorbeirasen – in die Richtung ihrer Wohnadresse. Glücklicherweise blieb in ihrer Wohnung unweit des Tatorts alles heil. Gleiches gilt für Branko S., der nur wenige Häuser von der Kreuzung entfernt lebt. Am Donnerstagmorgen (2. Januar) machte auch er sich vor Ort ein Bild des ausufernden Schadens. „Wenn sowas detoniert, hat man eh keine Chance“, mutmaßte er im Gespräch mit unserer Redaktion.
Silvester in Berlin: Anwohner können Anblick kaum in Worte fassen
Ohnehin hat er das Gefühl, dass der Umgang mit den Feuerwerkskörpern im Laufe der Jahre immer unberechenbarer werde. „Am besten man fährt über Silvester weg aus Berlin“, verriet Branko. Selbstverständlich mit der Hoffnung, bei der Rückkehr nicht ein solches Trümmerfeld seiner eigenen vier Wände vorzufinden, wie es die Anwohner in den besagten Straßen nun tun.
Kioskbetreiber Fikret C. erhielt an Neujahr um 1:27 Uhr sogar eine Warn-SMS, dass die Kameras ein Vibrationssignal an seinem Laden wahrnehmen konnten. Zum Jahreswechsel meist nichts Unübliches – doch diesmal sei es anders gewesen, „viel heftiger“: Auch an seinem Laden ging eine Scheibe zu Bruch, die der Unternehmer am Tag darauf direkt auswechseln ließ. Die heruntergelassene Jalousie konnte jedoch schlimmere Schäden in der Nacht vermeiden.
Misstrauen und Angst wachsen
Als Fikret C. das Ausmaß des ausgearteten Böllers bei Tageslicht begutachtete, haben ihm die Worte gefehlt: „Ich dachte, das war eine echte Bombe!“ Durch vorangegangene Schlagzeilen wie die Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sei er ohnehin misstrauisch geworden – hätte sich auch vorstellen können, dass Kriminelle den Trubel und „Lärm in der Nacht nutzen, um tatsächlich einen Anschlag“ durchzuführen.
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Zum Glück alles nur Spekulation. Bleibt zu hoffen, dass mit dem Einsetzen der neuen Fensterscheiben auch Ruhe im Bezirk einkehrt und das Jahr von diesem Zeitpunkt an einen entspannteren Verlauf nehmen wird.