Silvester ist ein ganz besonderer Tag. Nicht nur, weil die Menschen sich vom alten Jahr verabschieden und auf ein neues, besseres Jahr hoffen. Nein, auch weil zumindest für einige Stunden ganz andere Regeln gelten. Denn während 364 Tage im Jahr nur Experten mit Feuerwerkskörpern hantieren dürfen, ist das zu Silvester für einige Stunden allen Erwachsenen erlaubt.
Das führt auch immer wieder zu Verletzungen. In Berlin landen viele der Böller-Opfer aus der Silvesternacht im Unfallkrankenhaus im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Die Bilanz ist einmal mehr tragisch.
Silvester in Berlin: Schwere Verletzungen durch Böller
Das Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) thematisiert das Thema Böller-Unfälle jedes Jahr rund um den Jahreswechsel. Schließlich bekommen die Ärzte und Pfleger diese hier immer wieder zu Gesicht. So war es auch am Silvesterabend 2024. Der erste Patient kam laut einem Tweet des ukb kurz nach neun Uhr in der Klinik an. Am frühen Neujahrsmorgen des Jahres 2025 warn es bereits 15, die mit ihren Verletzungen in die Klinik kamen.
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Von den Verletzten seien allein fünf Personen durch sogenannte Kugelbomben – ein Feuerwerkskörper asiatischer Bauart – hervorgerufen worden, teilte die Klinik auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit. Dabei sei es zu Verletzungen an Händen, am Gesicht und auch an den Augen gekommen. Ein Mann soll sogar vollständig erblindet sein. Unter den Verletzten seien auch Kinder.
Brandwunden und schwere Handverletzungen
Weitere Patienten seien mit Brandwunden, Hörverlust und schweren Handverletzungen eingeliefert worden. Dabei sei es auch zu einem „Verlust von Fingern und/oder Teilen der Hand“ gekommen. Demnach arbeiteten Ärzte und Pfleger aus den Bereichen Unfallchirurgie, Handchirurgie, Brandverletzungszentrum und Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie auf Hochtouren.
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Zudem erklärte das Unfallkrankenhaus Berlin auf der Plattform, dass es wohl nicht bei den bislang registrierten 15 Verletzten bleiben werde. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige, dass am Neujahrstag, wenn der Alkoholpegel absinke, viele Bölleropfer erst so richtig merken, wie schwer sie sich verletzt haben. „Wir erwarten also noch einige Patienten“, teilte die Klinik um kurz nach sieben Uhr am Morgen mit.
Und tatsächlich meldete das ukb am Mittwochabend, dass die Zahl der Böller-Patienten auf 30 gestiegen ist. Am Donnerstag (2. Januar war sogar von inzwischen 42 Böller-Verletzten die Rede. Während die Zahl der Patienten eher durchschnittlich war, ist Schwere der Verletzungen laut Kliniksprecherin „ungewöhnlich“.
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Auch in Brandenburg gab es in der Silvesternacht schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper. Im Landkreis Oberhavel endete die Silversterböllerei für eine Person sogar tödlich. Die Polizei ermittelt.