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Silvester in Berlin: Kugelbombe zerstört ganzen Straßenzug – Festnahme!

Eigentlich war die Silvesternacht für Berliner Verhältnisse recht ruhig – doch eine Explosion in Schöneberg schockierte.

© IMAGO/Stefan Zeitz

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Silvester in Berlin ist für Sicherheit- und Rettungskräfte immer eine Nacht am Limit. 1.500 Feuerwehrleute waren im Einsatz, dazu 4.000 Polizisten. Zumindest letztere zogen vorsichtig eine positive Bilanz, doch es gab auch üble Tiefpunkte während des Jahreswechsels.

So wurde ein Polizist in Prenzlauer Berg schwer durch einen Feuerwerkskörper verletzt. Mehrere Personen landeten nach Böller-Unfällen mit schweren Verletzungen ebenfalls im Krankenhaus – und in Schöneberg hinterließ eine mutmaßliche Kugelbombe einen ganzen Straßenzug in schwerer Verwüstung.

Silvester in Berlin: Explosion in Schöneberg

Am Neujahrsmorgen machten zahlreiche Videos aus Schöneberg im Netz die Runde. Sie zeigten eine massive Explosion an der Kreuzung der Hauptstraße, Belziger Straße und Vorbergstraße. Es gab einen lauten Knall, Menschen rannten, das Klirren von Glas war zu hören.

+++ Silvester in Berlin: Finger-Verlust, Brandwunden, Hörschäden – auch Kinder betroffen +++

Später zeigte sich die volle Zerstörung des Sprengkörpers. Die Häuser, vor denen die mutmaßliche Kugelbombe hochgegangen war, weisen erhebliche Schäden auf. Bei vielen weiteren Häusern in der Straße barsten die Scheiben vieler Wohnungen. In unmittelbarer Nähe zum Explosionsort gingen auch dickere Scheiben von Gewerberäumen zu Bruch. Eine Apotheke, deren Scheiben zerbarsten, wurde kurzzeitig geplündert, bevor die Polizei einschritt. Haustüren wurden aus den Angeln gerissen. Die Feuerwehr sprach von einem Schlachtfeld.

36 Wohnungen nicht bewohnbar

Das Ergebnis: 36 Wohnungen waren zunächst unbewohnbar. Die Menschen, die während der Mega-Explosion nur ein friedliches Silvester in Berlin feiern wollten, müssen nun vorerst woanders unterkommen. Wie lange, ist noch nicht klar. Zunächst müssen Fenster und Türen ersetzt werden. Auch die Statik des Hauses muss geprüft werden.


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Ob es sich bei dem detonierten Sprengkörper tatsächlich um eine Kugelbombe – also Geschosse, die eigentlich für professionelle Großfeuerwerke gedacht ist, gehandelt hatte, ist noch nicht abschließend geklärt. Laut Polizei gibt es aber Hinweise darauf. Zudem erklärte die Berliner Polizei gegenüber dem RBB, das inzwischen eine Person im Zusammenhang mit der Explosion festgenommen wurde. Genauere Angaben machte die Polizei allerdings zunächst nicht.

Wie ein Sprecher des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg der Deutschen Presse-Agentur nun bestätigt hat, ist das schwer beschädigte Haus in Schöneberg nicht einsturzgefährdet. „Die Standsicherheit des Gebäudes ist nicht gefährdet. Dies wurde gestern von einem Tragwerksprüfer überprüft“, erklärte er. Zuvor hatte der RBB berichtet. Über diese Erkenntnis werde die Bauaufsicht die Hausverwaltung informieren. Für alles Weitere sei dann der Eigentümer des Hauses verantwortlich. In seiner Zuständigkeit liegt es dann auch, die Wohnungen wieder bewohnbar zu machen. (mit dpa)