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Tempelhofer Feld: Merz haut auf den Tisch – „Weisen das jetzt als Bauland aus“

Viele Berliner schätzen das Tempelhofer Feld als Naherholungsgebiet. Doch damit könnte bald Schluss sein.

© IMAGO/A. Friedrichs

Tempelhofer Feld – eine Oase in der Großstadt

Das Tempelhofer Feld ist für Berliner und Touristen ein ganz besonderer Ort.

Seit Jahren ist das Tempelhofer Feld in Berlin ein Naherholungsgebiet im Großstadttrubel. Hier, zwischen Neukölln und Tempelhof kommen Menschen zum Picknick zusammen, zum Spazieren, zum Joggen.

Für viele ist die Umwandlung vom Flughafen Tempelhof zum Tempelhofer Feld eine riesige Erfolgsgeschichte. Doch nicht so für Noch-Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seinen mutmaßlichen Nachfolger Friedrich Merz (CDU). Wie diese im Kanzlerkandidaten-Quadrell am Sonntagabend (16. Februar) erklärten, würden sie am liebsten so schnell wie möglich bauen lassen.

Tempelhofer Feld: Volksentscheid war deutlich

Nach dem Aus für den Berliner Innenstadt-Flughafen Tempelhof wurde das Tempelhofer Feld als Park wiedereröffnet. Und dieser erfreute sich großer Beliebtheit. So sehr, dass sich die Berliner in einem Volksentscheid mit einer deutlichen Mehrheit von 64 Prozent dafür aussprachen, es in seiner aktuellen Form beizubehalten.

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In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Versuche, trotz des Volksentscheids eine (Teil-)Bebauung durchzusetzen. Auch Kanzler Olaf Scholz hatte das in der Vergangenheit bereits einmal angeregt. Wir berichteten. Nun wurde das Tempelhofer Feld auch im Quadrell bei RTL noch einmal Thema.

Merz und Scholz wollen trotzdem bauen

Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz erklärte dort: „Wenn die Bürgerinnen und Bürger sich weigern, dann muss die Politik bereit sein, auch gegen den erklärten Willen der Nachbarschaft zu sagen: Wir weisen das jetzt aber als Bauland aus und werden dort bauen.“ Scholz pflichtete dem bei. „Es muss möglich sein, dass man überall dort, wo Wohnungen gebraucht werden, auch Bauland ausweist, damit Wohnungen gebaut werden können.“


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Die SPD im betroffenen Bezirk Tempelhof-Schöneberg widersprach übrigens bereits ihrem Kanzler. Sinem Tasan-Funke erklärte: „Der Kanzler sagt zu Recht, dass wir mehr Flächen für sozialen Wohnungsbau brauchen. Beim Tempelhofer Feld hat es aber ein klares Votum der Berlinerinnen und Berliner gegeben.“ Das müsse gelten, bis die Berlinerinnen und Berliner etwas anderes entscheiden würden. Es sei nicht richtig, sich als Politik über diese Entscheidung hinwegzusetzen.