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Tierheim Berlin: Nachbar droht Katze abzugeben – ist das überhaupt möglich?

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Immer wieder werden Tiere im Tierheim Berlin abgegeben – doch was ist, wenn es gar nicht der Besitzer ist, sondern der genervte Nachbar?

Tierheim Berlin
© imago/Jürgen Ritter

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

In Berlin leben knapp 200.000 Katzen. Die meisten von ihnen leben in Haushalten, in denen sie geliebt und gut behandelt werden – und die zutiefst bestürzt über einen Verlust wären. Entsprechend heftig wirkt eine Drohung eines Berliners, der sich über ständigen ungefragten Besuch der Nachbarskatze in seiner Wohnung beklagt.

Er drohte an, diese Katze beim nächsten Mal einfach im Tierheim Berlin abzugeben. Doch ist das überhaupt möglich? BERLIN LIVE hat nachgefragt.

Tierheim Berlin: Wer darf ein Tier abgeben?

Sicher ist: Rechtens würde der Nachbar nicht handeln. Schließlich fallen Katzen unter das Fundrecht, wie der Verein Tasso schreibt. Findet man eine Katze, muss man diese zunächst beim Fundbüro melden. Sie eigenmächtig im Tierheim abzugeben, wäre nicht rechtens – schon gar nicht, wenn man den Besitzerkreis auf wenige Personen einschränken könnte.

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Und auch dort würden große Hürden auf den Nachbarn warten, wie Beate Kaminski, Sprecherin der Tierheims Berlin im Gespräch mit BERLIN LIVE erklärte. Denn nur die Besitzer selbst oder von ihnen bevollmächtigte Personen dürfen Katzen abgeben. Zudem würde noch eine Abgabegebühr anfallen. Diese beträgt bei Katzen zwischen 50 und 245 Euro und ist von verschiedenen Faktoren wie etwa dem Gesundheitszustand der Tiere abhängig.

Tierheim rät zum Chip

Allerdings hätte eine Person, die die Katze unrechtmäßig versucht abzugeben, auch die Möglichkeit zu behaupten, sie hätte das Tier gefunden. In so einem Fall würde dann erstmal im Tierheim Berlin der Chip ausgelesen. Bei Hunden und Freigängerkatzen ist das Chippen und Registrieren Pflicht. Kaminski rät dringend dazu, dieser Pflicht auch nachzukommen.

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So könnte die Katze noch am gleichen Tag wieder bei ihren rechtmäßigen Besitzern sein. Allerdings nach einem durchaus stressigen Tag. Katzen würden die ständigen Ortswechsel nicht gut vertragen, erklärt die Tierheim-Sprecherin.

Von daher würde sie dazu raten, diese Situationen nach Möglichkeit zu vermeiden – und zu verhindern, dass die Katze unerlaubt in die Wohnung des Nachbarn eindringt. Schließlich sei eine Abgabe nicht das Schlimmste, was einer Katze drohen könnte. „Es ist nun mal nicht jeder so tierliebt“, sagte sie.