Die Mitarbeiter des Tierheims Berlin werden jeden Tag mit traurigen Tierschicksalen konfrontiert. Tagtäglich sehen und erleben sie hautnah, was Katzen, Hunden und anderen Tieren für ein schreckliches Lied widerfährt.
Nicht immer lassen sich die Ursachen vermeiden, doch in einer Sache könnte jede Menge Leid erspart werden. Welche das ist, verriet Eva Rönspieß, die Vorstandsvorsitzende des Tierheims jetzt.
Tierheim Berlin: Diese Tiere leiden ihr ganzes Leben
Sphynx-Katzen und Schottische Faltohrkatzen erleben auch durch Social Media in den vergangene Jahren einen echten Hype. Influencer und andere Prominente zeigen sich bei Instagram und Co. mit ihren Stubentigern und verleiten so auch ihre Anhänger dazu, sich solche Rassen anzuschaffen.
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Das Problem: Sowohl Sphynx-Katzen als auch Schottische Faltohrkatzen sind Qualzuchten. Sie leiden unter ihrem fehlenden Fell beziehungsweise den abgeknickten Ohren. Und das ihr Leben lang, wie Eva Rönspieß, die Vorstandsvorsitzende des Tierheims Berlin gegenüber dem „RBB“ erklärt.
„Ich will also irgendetwas Krankes um mich herum haben“
Doch warum werden solche Tiere dann überhaupt gezüchtet? Rönspieß findet dazu klare Worte: „Weil es eben diese verrückten Menschen gibt, die diese kranken Tiere haben möchten. Ich weiß nicht, ob man hier schon von einem Münchhausen-Stellvertretersyndrom sprechen kann – ich will also irgendetwas Krankes um mich herum haben, das ich pflegen kann.“
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Oft merken Halter erst mit der Zeit, dass ihre Haustiere krankheitsanfälliger sind, was teils zu hohen Tierarztrechnungen führt. Die kann allerdings nicht jeder stemmen und so landen Qualzuchten immer wieder auch im Tierheim Berlin. Zurzeit kümmert man sich dort um 30 Qualzuchten.
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Einige von ihnen dürfte es eigentlich gar nicht geben. Die Zucht von Sphynx-Katzen ist beispielsweise in Berlin verboten. Viele Züchter und Fans dieser Rasse scheint das aber nicht zu interessieren. Sie pfeifen auf die Folgen für die Tiere und nehmen deren Leid von Geburt an in Kauf.