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Tierheim Berlin packt über Tierarztpraxen aus – „Viele wissen das einfach nicht“

Das Tierheim Berlin empfiehlt allen Katzenhaltern, einen Tierarzt für einen Eingriff aufzusuchen. Doch dabei gibt es große Unterschiede

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Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

Das Tierheim Berlin hat gerade im Frühling alle Hände voll zu tun. Der Grund: Die Katzensaison beginnt, und damit werden die Pfleger mit einer Welle an wilden Katzenbabys konfrontiert, die sie trotz Kapazitätslimit unterbringen müssen.

Aus diesem Grund appellieren die Tierschützer an alle Katzenbesitzer, ihre Fellnasen kastrieren zu lassen, vor allem, wenn sie freilaufend sind. BERLIN LIVE hat erfahren, dass es dabei einiges zu beachten gibt.

Tierheim Berlin ruft Katzenhalter zur Kastration auf

Laut dem Tierheim Berlin leben rund 10.000 Straßenkatzen, viele von ihnen sorgen im Frühjahr für Nachwuchs – und das sogt für eine Menge Tierleid. Denn viele von ihnen sterben aufgrund schlechter Bedingungen. Tierschützer unternehmen zahlreiche Maßnahmen, um den Kreislauf zu brechen.


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Ein wichtiger Punkt ist die Kastration von Verwilderten Hauskatzen, aber auch die Aufklärung von Katzenbesitzern ist ein wesentlicher Bestandteil, erklärt Tierheim-Sprecherin Inaiê Marcondes Macedo gegenüber BERLIN LIVE. Viele Katzenbesitzer würden ihre freilaufenden Katzen trotz Katzenschutzverordnung nicht kastrieren lassen, obwohl es eigentlich ihre Pflicht sei.

„Da lohnt es sich wirklich, die Preise zu vergleichen“

„Ich glaube, viele wissen das einfach nicht. Es ist Unwissenheit, und vielen ist es einfach zu teuer. Es kostet halt Geld, seine Katze kastrieren zu lassen“, so Macedo. Doch wie viel kostet es genau?

Die Kosten schwanken stark. Sie sind abhängig vom Geschlecht des Tieres, aber auch von der ausführenden Tierarztpraxis. „Da lohnt es sich wirklich, die Preise zu vergleichen“, empfiehlt die Tierheim-Sprecherin. „Die Preise unterscheiden sich sogar so sehr, dass es sich lohnt, eine Stunde zu fahren.“


Alle Tierärzte müssen nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) abrechnen. Es ist jedem Tierarzt freigestellt, zwischen dem einfachen und dem dreifachen Satz abzurechnen.
BERLIN LIVE hat mehrere Tierarztpraxen in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Steglitz-Zehlendorf zu den Kastrationspreisen von Katzen befragt.

Doch keine wollte sich offen zu den Preisen äußern. Als Argument wurde unter anderem angeführt, dass man verhindern wolle, dass Katzenbesitzer den billigsten Tierarzt aufsuchen, auf Kosten des Katzenwohls.


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Laut dem Tierheim Berlin müssen Besitzer mit mindestens 150 Euro für die Kastration eines Katers und mit mindestens 225 Euro für die einer Katze rechnen. Bedürftige Katzenhalter können beim Tierheim einen Kastrationsgutschein in Höhe von 50 bis 75 Euro erhalten.

Dazu müssen die Halter zunächst ihre Bedürftigkeit nachweisen, erklärt Macedo. Da sich diese Aktion aus Spendengeldern finanziert, müsse jeder Einzelfall genau geprüft werden. Interessenten erhalten mehr Informationen auf der Website des Tierheim Berlin.