Das Tierheim Berlin ist mit Platz für 1.300 Tiere das Größte Europas. Doch das Tierheim platzt aus allen Nähten, zu groß ist der Zulauf und zu gering die Adoptionsquote. Gut, dass es hier noch andere Vereine gibt, die sich ehrenamtlich um die ausgesetzten und ungewollten Vierbeiner kümmern. So auch Katzen in Not Berlin e.V.
Der Verein vermittelt Katzen an ein neues zu Hause in der Hauptstadt und hat damit oft Erfolg. Doch nicht immer läuft alles nach Plan. Auch für Ivy und Fiona zerplatzte der Traum vom neuen Heim kurzerhand. Für die beiden Katzen und die ehrenamtlichen Helferinnen ein herber Schlag.
Tierheim in Berlin: Katzen werden zurückgegeben
Vor etwa drei Monaten kamen die Katzen Ivy und Fiona von einem Brandenburger Bauernhof nach Berlin. Bei Franziska T., die ehrenamtlich für Katzen in Not Berlin e.V. arbeitet, fanden sie vorübergehend ein neues Zuhause. Nach kurzer Zeit in der Vermittlung folgte dann die gute Nachricht: Die beiden Kätzchen wurden adoptiert. Doch die Freude war nicht von langer Dauer. „Nach 3,5 Wochen wurden sie wieder zurückgegeben“, stellt Franziska T. gegenüber BERLIN LIVE klar. „Es hat halt nicht gepasst und die Verantwortung war dann doch zu groß“, erklärt sie.
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„Seit gestern sind sie wieder hier“, beschreibt die ehrenamtliche Tierschützerin. Jetzt sucht sie für Ivy und Fiona ein neues dauerhaftes Heim. Bei diesem Schicksal handelt es sich offenbar um keinen Einzelfall. „Ich bin noch nicht lange als Pflegestelle aktiv, aber drei von fünf Katzen kamen leider wieder zurück und müssen erneut vermittelt werden“, macht Franziska T. deutlich. Die Gründe für die Rückgaben sind verschieden. So sei es beim letzten Mal an der „Vergesellschaftung mit den bestehenden Katzen gescheitert“.
Trauriges Schicksal ist kein Einzelfall
Im Gespräch mit BERLIN LIVE macht auch Andrea R., auch ehrenamtliche Tierschützerin bei Katzen in Not Berlin e.V. auf die Problematik aufmerksam. Die Rückgabe von Tieren sei ein häufiges Problem im Tierheim. „Man hat sie kurze Zeit und stellt dann fest, dass sie doch nicht ins Leben passen“, erklärt sie. Für die Tiere, für die jeder Ortswechsel eine Belastung darstellt, eine stressige Angelegenheit.
Als Gründe für die gescheiterten Adoptionen sieht sie neben der plötzlichen Überforderung der neuen Besitzer auch Kostenaspekte. Häufig würden Interessenten die kostenlose Beratung der Tierheime in Anspruch nehmen, dann aber günstigere Tiere online erstehen. Andrea R. findet dafür klare Worte: „Die Menschen gehen zu lapidar damit um. Sie machen sich gar keine Gedanken darüber, was das für das Tierheim bedeutet.“ Besonders vor den Ferien wird die Vermittlung zur großen Herausforderung.
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Bereits im Mai hat BERLIN LIVE von einem ähnlichen Fall berichtet. Auch damals hat die ehrenamtliche Helferin auf das Problem mit den Rückgaben aufmerksam gemacht. Sowohl für die Tiere als auch für die ehrenamtlichen Tierschützer sei die Vermittlung jedes Mal wieder ein großer Stressfaktor.