Bei einem Habicht wurde am Dienstag (23. Juli) in Berlin das West-Nil-Virus nachgewiesen. Das war nicht der erste Fall der Tierseuche in diesem Jahr.
Der Berliner Tierpark und Zoo sind das zu Hause für unzählige Tiere. Auch für die kann die Krankheit gefährlich werden. BERLIN LIVE hat nachgefragt, wie sich die Einrichtungen jetzt schützen.
Zoo Berlin: Virus auch hier entdeckt
Bereits im Januar dieses Jahres wurde in Brandenburg ein Greifvogel entdeckt, der mit dem West-Nil-Virus infiziert war. Jetzt kam der nächste Fall hinzu. Ein Habicht in Berlin war mit dem Virus infiziert. Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) am Mittwoch (24. Juli) bestätigte.
Immer wieder werden Fälle vom West-Nil-Virus in Deutschland registriert. Seit 2019 auch im Berliner Tierpark und Zoo, wie Philine Hachmeister, Sprecherin der Einrichtungen, BERLIN LIVE auf Anfrage mitteilt. Doch schon länger sei es zu keiner Infektion mehr gekommen. „Seit nunmehr drei Jahren hatten wir gar keinen Fall mehr im Tierpark und im Zoo seit einem Jahr nicht mehr“, so Hachmeister.
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Das West-Nil-Fieber zählt zu den wenigen von Mücken übertragenen Krankheiten in Europa. Weitergegeben werden kann das Virus nur von Vögeln und Mücken, aber auch andere Tiere und Menschen können sich infizieren.
Berliner Zoo forscht an Impfung
Grund zur Panik gibt es laut Hachmeister aber nicht. „Die Infektion findet ausschließlich über sogenannte ‚Vektoren‘ statt, in diesem Fall Steckmücken. Es gibt also keine Möglichkeit einer direkten Tröpfcheninfektion wie bei anderen Viren, daher sind die Vorkehrungsmaßnahmen bzw. Quarantänerichtlinien auch nicht so streng wie beispielsweise bei der Geflügelpest“, schildert sie BERLIN LIVE.
Eine Impfung gibt es bislang nur für Pferde. Doch der Berliner Zoo führt gemeinsam mit dem Friedrich-Löffler-Institut (FLI) eine Impfstudie durch. Dabei werden laut Hachmeister „einige Vogelarten geimpft und regelmäßig Titer-Kontrollen gemacht.“
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Eine wichtige Maßnahme gegen die Verbreitung von Krankheiten sei auch das Mückenmonitoring, das im Tierpark schon seit Jahren in Zusammenarbeit mit dem FLI durchgeführt wird. Die Forschenden erheben Daten zur Verbreitung von Stechmücken und zur Zirkulation von ihnen übertragbarer Erreger, und versuchen so, das Risiko von Krankheiten besser einzuschätzen.