Dass Berlin ein hartes Pflaster ist, ist hinlänglich bekannt. Die Polizei ist geradezu im Dauereinsatz, um Verbrecher im ganzen Stadtgebiet zu jagen. Meist konzentrieren sich die Einsatzkräfte dabei auf die Brennpunkte wie Neukölln und Kreuzberg.
Doch jetzt sorgt ein Vorfall in Charlottenburg für großes Aufsehen. In dem eher ruhigen Bezirk gab es Schüsse auf offener Straße. Hier erfährst du alles zu der Lage.
Schüsse in Berlin-Charlottenburg
Am Mittwoch (11. Dezember) in Berlin-Charlottenburg gab es einen Überfall in der Kantstraße. Nach Angaben der „BZ“ sollen drei bewaffnete Täter gegen 10.45 Uhr einen Geldtransporter der Firma WSN überfallen haben. Dabei sollen mehrere Schüsse gefallen sein.
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Die Täter schlugen zu als die Sicherheitsmitarbeiter gerade Geld vor der Apotheker- und Ärztebank in den Transporter luden. Dabei schossen sie mehrmals auf den Transporter.
„Wir haben ein Einschussloch in dem Fahrzeug entdeckt“, sagt Polizeisprecher Florian Nath gegenüber der „BZ“. Glücklicherweise wurde niemand dabei verletzt, da der Wagen gepanzert war.
Das ist über den Überfall bekannt
Ein Sicherheitsmitarbeiter habe einen Schock erlitten und musste laut Angaben von Sanitätern behandelt werden. Ein Angestellter des Geldinstituts habe den Überfall-Alarm ausgelöst, da die Täter auch in das Gebäude eingedrungen sein sollen.
Die Täter sprangen nach dem Überfall mit den Geldkassetten in eine schwarze oder dunkle Mercedes-Benz-Limousine und flüchteten in Richtung Zoologischer Garten. Laut Zeugen sollen sie kurze Zeit später auf einen BMW umgestiegen sein.
Die Feuerwehr wurde gegen 11.00 Uhr in der nahegelegenen Tiefgarage an der Durlacher Straße gerufen, da dort ein Wagen brannte. Die Polizei ermittelt jetzt, ob es sich dabei um einen Fluchtwagen handeln könnte.
Zeugen werden um hinweise gebeten
Für den Überfall in der Kantstraße wurde das Hinweisportal eingerichtet. Zeuginnen und Zeugen, die Fotos, Videos und/oder sachdienliche Hinweise zu dem Überfall geben können, werden gebeten, diese über das Hinweisportal an die Polizei Berlin weiterzuleiten.
Auch Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), äußerte sich zu dem Vorfall in Berlin-Charlottenburg.
„Man merkt, dass auch im Bereich der Organisierten Kriminalität Weihnachten bevorsteht und Schwerstkriminelle mal wieder Geld brauchen. Wer mitten am Vormittag bewaffnet einen Geldtransporter an der belebten Kantstraße überfällt und dabei noch gezielt auf den Fahrer schießt, ist vollkommen abgebrüht und bereit, Menschen zu töten“, so Jendro.
Der Ablauf zeige, dass es die Polizei mit Tätern zu tun hat, „die nicht das erste Mal Straftaten begehen und denen anscheinend auch völlig egal ist, ob hunderte Smartphones ihren professionell geplanten Coup mitdrehen.“ Der GdP-Sprecher bezieht sich dabei womöglich auf ein Instagram-Video des Überfalls, das der Account „Das ist Berlin bitch“ veröffentlicht und mittlerweile wieder gelöscht hat.
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„Unsere Kollegen werden ihnen auf kurz oder lang beweisen, dass sie diese Rechnung ohne die Polizei Berlin gemacht haben und dafür zur Verantwortung gezogen werden“, verspricht Jendro.