Schockierende Nachricht aus dem Berliner Ortsteil Britz (Bezirk Neukölln). Am Donnerstagmorgen (17. April) wurde im Hausflur eines Mehrfamilienhauses in der Walkenrieder Straße eine schwer verletzte Frau aufgefunden.
Rettungskräfte konnten ihren Tod nicht verhindern. Die Polizei geht derzeit von einem mutmaßlichen Tötungsdelikt aus und hat bereits eine Festnahme bekannt gegeben.
Berlin: Frau offenbar getötet
Wie die Berliner Polizei berichtet, gingen gegen 8.12 Uhr am Donnerstagmorgen Notrufe bei den Rettungs- und Sicherheitskräften der Hauptstadt ein. Zeugen hatten eine 37 Jahre alte Frau mit schweren Verletzungen im Treppenhaus gefunden. Am Fundort kämpften Retter um das Leben der Frau – am Ende vergeblich. Sie starb noch vor Ort.
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Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau Opfer eines mutmaßliches Tötungsdeliktes geworden ist. Eine Mordkommission ermittelt nun in dem Fall. Auch die Staatsanwaltschaft ist an den Ermittlungen beteiligt.
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Laut Polizeiangaben sei bereits ein mutmaßlicher Tatverdächtiger, der sich vor Ort befand, vorläufig festgenommen worden. Dabei handle es sich um den getrenntlebenden, 44 Jahre alten ehemaligen Lebenspartner der Getöteten. Die Frau lebte laut den Ermittlungsbehörden mit ihren Kindern in der Wohnung. Sie hatte gegen ihren Ex ein sogenanntes Annäherungsverbot nach dem Gewaltschutzgesetz erwirkt. Das sollte noch bis Juni 2025 gelten. Eingehalten hat es der 44-Jährige offenbar nicht – und damit ist er nicht allein. Allein im Jahr 2013 hat die Berliner Polizei 1.681 Verstöße gegen das Gewaltschutzgesetz registriert. Die Dunkelziffer dürfte deutlich größer sein.
In der Vergangenheit hatte die Frau den Tatverdächtigen bereits zweimal wegen Körperverletzung angezeigt. Beide Male habe sie jedoch nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Anzeigen zurückgezogen. Daher hätten die Verfahren eigestellt werden müssen. Im Laufe des Freitags soll der Beschuldigte einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Es könnte einen Haftbefehl geben.
Wieder ein Femizid?
Nach allem, was bislang bekannt ist, könnte es sich beim aktuellen Tötungsdelikt erneut um einen Femizid handeln. Unter Femiziden versteht man vereinfacht gesagt Tötungen von Frauen, weil sie Frauen sind. Oftmals handeln männliche Täter in solchen Fällen aus vermeintlichen Besitzansprüchen heraus. Erst vor wenigen Tagen hatte sich in Spandau ein mutmaßlicher Femizid ereignet. Auch im Falle der 57-jährigen Toten, die von einem 49 Jahre alten Mann im Auto durch Moabit gefahren ist, vermuten Beobachter einen Femizid.