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Berlin: Alte Betrugsmasche wieder aufgetaucht – lass dich bloß nicht drauf ein

In Berlin-Mitte ist eine alte Betrugsmasche wieder aufgetaucht. Die Polizei warnt seit Jahren vor diesen Gruppen.

© Imago/depositphotos

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Es gibt Betrugsmaschen, die sind so alt wie die Menschheit selbst. Das Hütchenspiel etwa, das längst auch als Synonym für Betrug verwendet wird – und dennoch besonders in Städten mit viel Tourismus noch immer zum Tagesgeschäft gehört.

Auch in Berlin finden sich an vielen Ecken noch immer Hütchenspieler. Doch das ist längst nicht die einzige Betrugsmasche, die an belebten Orten grassiert. Eine andere, die vor mehr als zehn Jahren erstmals im großen Stil in Berlin und anderen Städten verbreitet war, scheint nun zurückgekehrt zu sein.

Berlin: Alte Betrugsmasche ist zurück

Dass Betrügerinnen und Betrüger gerne an belebten Orten unterwegs sind, wo sie auf viele Touristen treffen ist kein Geheimnis. Denn Touristen sind oftmals entspannter, nicht so auf der Hut, wollen ihren Urlaub genießen, sich einfach treiben lassen – und genau dann schlagen die Betrüger zu.

Am Donnerstagnachmittag (10. April) mal wieder mit einer Methode, die vor rund 10 Jahren Hochkonjunktur hatte, zuletzt aber kaum noch gesehen wurde. Auf der Prachtstraße Unter den Linden im Bezirk Berlin-Mitte und im nördlichen Teil der Friedrichstraße waren gegen 16 Uhr mehrere Frauen unterwegs mit vermeintlichen Unterschriftensammlungen. Darauf abgebildet waren das Piktogramm einer Person im Rollstuhl und eines, das auf Gehörlosigkeit hinweisen soll.



Darunter ist eine Tabelle mit Spalten für Namen, Postleitzahl, Stadt – und eine für Spenden. Denn was zunächst nach Unterschriftensammlung aussieht, entpuppt sich schnell als vermeintliche Spendensammlung. Doch dahinter steckt nicht wirklich eine Spendensammlung, sondern eine fiese Masche!

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Schon seit einigen Jahren warnt die Polizei Berlin daher im Netz vor dieser Art des Betrugs. Denn Passanten werden in der Regel gestenreich und mit Nachdruck von einer einzelnen Person zur Unterschrift aufgefordert – und anschließend zu einer Spende. Wenn die Personen sich dann abwenden, werden sie in der Regel so lange von teilweise sogar mehreren Mitgliedern der Gruppe bedrängt, bis ihnen die Flucht gelingt – oder sie doch etwas spenden.

Es geht nicht wirklich um Spenden

Wie die Berliner Polizei zudem warnt, können die vermeintlichen Spendenlisten auch zu einem anderen Zweck dienen. Nämlich, um Taschen und Geldbörsen abzudecken und unbeobachtet zu stehlen.

Die Frauen, die am Donnerstag in Berlin-Mitte unterwegs waren, gingen übrigens weniger konsistent vor als ähnliche Gruppen in der Vergangenheit. Den „Spendenzettel“ hatten sie nicht auf einem Klemmbrett, sondern einfach auf Pappe aufgeklebt. Trotz des Gehörlosen-Symbols unterhielten sich die Frauen teils lautstark miteinander und fielen dabei stärker aus der Rolle als ihre Vorgängerinnen und Vorgänger.


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Passanten, die auf die vermeintlichen Spendensammel-Gruppen treffen rät die Polizei übrigens, sich gar nicht erst auf ein Gespräch mit ihnen einzulassen, sondern lieber weiterzugehen. Sollte es doch zu einer Interaktion kommen, sollten Passanten auf ihre Wertsachen achten und sich nicht in die Listen eintragen.

Mit dieser Masche erweisen die Betrüger-Gruppen tatsächlichen Spendensammlern oder einzelnen Bedürftigen einen Bärendienst. Denn das Misstrauen von Passanten steigt durch Maschen wie diese verständlicherweise an.