In Berlin leiden viele unter der Wohnungssituation. Bezahlbarer Wohnraum ist rar, besonders Menschen mit geringem Einkommen haben schlechte Chancen und geraten durch immer wieder in dramatische Notlagen – und die werden immer wieder ausgenutzt.
Ein solcher Fall eskalierte in dieser Woche im Berliner Bezirk Neukölln völlig. Nachdem es am Mittwochabend (27. September) bereits zu einem ersten Polizeieinsatz kam, musste einen Abend später sogar das SEK anrücken. Es gab mehrere Festnamen.
Berlin: Eigentümer bedroht Mieter
Alles ereignete sich rund um ein Mehrfamilienhaus in der Karl-Marx-Straße 40 in Neukölln. Der Eigentümer, bei dem es sich nach ersten Erkenntnissen um einen Geschäftsmann aus Aserbaidschan handeln soll, rückte mit mehreren Männern an, um mindestens einen Mieter einzuschüchtern.
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Der Vermieter selbst soll mit einem Messer bewaffnet gewesen sein und einen Mann an der Hand verletzt haben. Zu seiner Absicherung standen Männer mit Schusswaffen hinter einem Auto. Aus Angst vor dem Vermieter soll eine Frau Pfefferspray versprüht haben. Die Polizei rückte an, nahm den Hauseigentümer fest, die Männer mit den Schusswaffen konnten jedoch fliehen.
Am Donnerstagabend dann der nächste Anruf bei der Polizei aus der Karl-Marx-Straße 40. Denn die bewaffneten Männer sollten sich laut den Anrufern in einer Wohnung in dem Haus aufhalten. Die Polizei zog ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hinzu, stürmte die Wohnung und überwältigte mehrere Personen. Beim Einsatz wurde auch eine Blendgranate gezündet. Zwei Männer wurden vorläufig festgenommen.
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Der Streit zwischen dem Vermieter und den Mietern dauert nach ersten Erkenntnissen länger an. Demnach soll der Eigentümer bedürftigen Menschen eine Unterkunft angeboten haben. Dann soll er Provision, Miete und Kaution verlangt haben, Mietverträge soll es nicht gegeben haben. Dafür viel Druck, das Geld auch zu zahlen.
Berlin: Vermieter nutzt Notlage aus
Da es sich bei den bedürftigen Menschen oft um Personen ohne Aufenthaltsstatus für Deutschland gehandelt habe, befanden diese sich in einer prekären Situation. Diese soll der Vermieter ausgenutzt haben. Nach drei Monaten sollen die meisten Mieter dann unsanft auf die Straße gesetzt worden sein, schildert es ein Anwohner. Zunächst sollen sie telefonisch, dann wie am Mittwochabend physisch bedroht worden sein. Hilferufe beim Amt sollen im Sande verlaufen sein.
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Nun ermittelt die Berliner Polizei in dem Fall. Die Bewohner dürften sich wünschen, dass nun endlich Ruhe einkehrt.