Am vergangenen Mittwochabend (22. Januar) kam es in Berlin zu spektakulären Szenen: Zwei Männer überfielen einen Juwelier in Wilmersdorf und wollten anschließend mit einem Mietwagen und ihrer Beute flüchten.
Doch den Plan hatten sie wohl ohne die Polizei gemacht. Die Einsatzkräfte verfolgten den Wagen quer durch die Hauptstadt. Nach mehreren Unfällen wurden die beiden Tatverdächtigen dann auch erfolgreich geschnappt – und wie sich herausstellte, sind sie für die Beamten keine Unbekannten!
Berliner Juwelier-Räuber mit langer Strafakte
Wegen des gemeinschaftlich schweren Raubs wurde den beiden Männern inzwischen ein Haftbefehl erlassen. Doch das ist offenbar nicht der erste Delikt, welcher im Verzeichnis der Juwelier-Räuber auftaucht. Bei dem Tatverdächtigen, der sowohl den Inhaber des Juweliergeschäfts als auch Kunden mit einer Schreckschusswaffe bedroht haben soll, handele es sich laut „B.Z.“ um Ertan S. – der 38-Jährige soll sich im November 2015 als Paketbote verkleidet haben.
Doch nicht etwa für den Karneval: In Hamburg habe er gemeinsam mit einem Komplizen eine Frau in ihrer Wohnung überfallen. Dafür soll er 2017 zu sechs Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden sein. Ein paar Jahre zuvor, genauer gesagt 2011, soll Ertan S. schon mal einen Raub begangen haben. Zudem habe er wegen Körperverletzung vor Gericht gestanden.
Berliner Polizei trifft klare Entscheidung
Der zweite Tatverdächtige im Juwelier-Raub und der anschließenden Verfolgungsjagd durch ganz Berlin, Deniz S., wurde ebenfalls schon auffällig. Neben fahrlässiger Gefährdung im Straßenverkehr und Trunkenheit am Steuer sei auch Körperverletzung in der Strafakte des 30-Jährigen vermerkt. In einem Fall wurde er sogar zu einem Jahr und fünf Monaten verurteilt – allerdings auf Bewährung. Wie es diesmal ausgeht, bleibt abzuwarten.
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Doch anders als sein mutmaßlicher Komplize, Ertan S., wurde Deniz S. nicht in Untersuchungshaft gebracht. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der Zeitung versicherte, bestehe keine Fluchtgefahr. Der 30-Jährige müsse sich seit dem Vorfall nur regelmäßig bei der Polizei melden.