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Berliner Späti-Verkäufer bietet Waffen an – wer sind seine Kunden?

Die Zahl der Gewalttaten mit Waffen nimmt immer weiter zu. Davon bleibt auch Berlin nicht verschont. Doch gibt es typische Käufer der Waffen?

Berlin
© Imago / Jochen Tack

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Die Schlagzeilen um Messer, Pfefferspray und andere unerlaubte Gegenstände in der Öffentlichkeit häufen sich. Erst Anfang September teilte die Berliner Polizei mit, dass es eine Auseinandersetzung zwischen zwei Jungen gab, bei der ein 14-Jähriger seinem 12-Jährigen Kontrahenten ein Messer in den Rücken rammte.

Woher die Jugendlichen bereits solche Waffen haben? Es gibt sie ganz einfach im Späti um die Ecke zu kaufen. Doch bedient die Kundschaft ein typisches Klischee?

Berlin: Wer interessiert sich für Messer, Abwehrspray und Co.?

Der Laden in einer von Neuköllns belebtesten Einkaufsmeilen bietet alles, wenn man denn auf der Suche nach Säbel, Butterfly-Messer oder einem speziellen Pfefferspray in Gel-Form ist. Dass diese Tatsache einige Menschen verwundert, könne der Betreiber allerdings nicht nachvollziehen. Er betont, dass man nicht immer sofort „etwas Böses“ denken dürfe, wenn jemand ein Messer kaufe.

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In einem Neuköllner Späti sind Messer, Pfefferspray und Co. sogar im Schaufenster ausgestellt. Credit: Jana Wengert / BERLIN LIVE

So beschuldige man in der Regel auch nicht einen Autoverkäufer, nachdem möglicherweise ein Kunde mit dem zuvor gekauften Wagen in eine Menschenmasse steuerte. Viele Personen würden die in der Öffentlichkeit verbotenen Messer auch schlichtweg sammeln oder beispielsweise als Deko zuhause an die Wand hängen. Dabei sind unter den Käufern Männer und Frauen gleichermaßen vertreten – ebenso wie nahezu alle Altersgruppen.

Berliner Späti-Betreiber betont: Auf der Straße wird es immer gefährlicher

Seine Kundschaft schaue sich der Späti-Betreiber allerdings ganz genau an. Bestehen Zweifel, komme es auch mal vor, dass er interessierte Kunden wieder wegschicke – das sei immerhin sein Hausrecht. Die Polizei schaue übrigens auch regelmäßig vorbei. Selbstverständlich überprüfe man, ob alles mit rechten Dingen zugehe. In dieser Hinsicht habe der Geschäftsmann mit sämtlichen Dokumenten und Genehmigungen in der Tasche jedoch nichts zu befürchten.


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Was die Zukunft betrifft hege er hingegen mehr Zweifel. Zwar sei die Nachfrage in seinem Laden im Vergleich zum Vorjahr gesunken, doch der raue Ton auf der Straße nehme seiner Meinung nach immer mehr zu. So verfolge auch er gespannt, welche Entwicklungen es diesbezüglich in der Politik geben wird. Eine Einschränkung der Klingenlänge sehe er allerdings als sinnlos an.