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Clans in Berlin: Aussteigerin mit Benzin übergossen? Jetzt wird ein übler Verdacht laut

Erst verprügelt, dann mit Benzin übergossen. Was eine Clan-Aussteigerin erlebt haben soll, ist unfassbar. Doch jetzt gibt es eine Wendung…

© imago images / Rolf Kremming

Clans in Berlin: Diese Großfamilien halten die Polizei auf Trab

Der Fall Latife Arab macht schon seit Monaten immer wieder Schlagzeilen. Eigentlich trat Arab, deren Namen ein Pseudonym ist, als Autorin in die Öffentlichkeit. In ihrem Buch „Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan“ berichtet sie als Aussteigerin über ihr Leben in einem Clan in Berlin.

Das soll ihrer vermeintlichen Ex-Familie aber so gar nicht gefallen haben. Als Rache sollen sie die Frau im September 2024 zusammengeschlagen und mit Benzin übergossen haben. Doch jetzt kommen Zweifel auf.

Clans in Berlin: Neue Zweifel über Latife Arab

Die Geschichte von Latife Arab ist skandalös. In ihrem Buch „Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan“ berichtet sie auf 288 Seiten von ihrem Leben im Clan. Von einer Zwangsheirat, von „Menschenhandel, Schutzgelderpressung, Drogengeschäften, Raub, Geldwäsche“.


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Dass sie so auspackt, hat ihrer vermeintlichen Familie gar nicht gefallen. In der Folge sollen sie mehrere Clan-Mitglieder im September 2024 in der Nähe des S-Bahnhofs Wuhletal erst zusammengeschlagen und dann mit Benzin übergossen haben. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelte daraufhin über Monate. Es bestand Verdacht auf ein versuchtes Tötungsdelikt.

Staatsanwaltschaft ist skeptisch

Doch wie der RBB berichtet, wurden die Ermittlungen laut Staatsanwaltschaft jetzt eingestellt. Einerseits gäbe es keinen „hinreichenden Tatverdacht“, andererseits konnte kein Tatverdächtiger ermittelt werden, erklärte Sprecher Michael Petzold. Allerdings bestünden auch andere Zweifel. Denn „eine abschließende Klärung der Frage, ob sich die durch die Zeugin angegebenen Tat tatsächlich ereignet hat, war im Verlauf der umfangreichen Ermittlungen nicht möglich“.


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Es ist nicht das erste Mal, dass öffentlich an Latife Arabs Glaubwürdigkeit gezweifelt wird. Bereits Anfang des Jahres publizierte der „Spiegel“ eine große Recherche darüber, dass die angegebene Verwandtschaft Arabs zu dem Clan in Berlin nicht der Wahrheit entspreche. Demnach stamme sie zwar aus einem Clan, ihr Familienzweig sei in Deutschland aber eigentlich weitestgehend unauffällig und unbekannt. Nach weiteren Recherchen entschied sich der Heyne-Verlag schließlich, ihr Buch vorerst aus dem Verkauf zu nehmen.