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Görlitzer Park: Nach Wegners Zaun-Ansage – Grünen-Politiker spricht Klartext

Seit vielen Jahren wird über die Situation im Görlitzer Park gesprochen. Die Lösungsvorschläge gehen weiterhin weit auseinander.

© Imago/Schöning, Imago/Funke Foto Services

Brennpunkt für Drogen und Delikte: das ist der Görlitzer Park in Berlin

Der Görlitzer Park ist eine beliebte Grünanlage im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Neben Liegewiesen bietet der Park auch zahlreiche Sport- und Spielplätze. Der Görlitzer Park sorgt aber auch immer wieder für Negativschlagzeilen. Die Grünanlage gilt seit Jahren als Brennpunkt von Drogenkriminalität, Diebstahl, Bedrohungen und weiteren Delikten.

Der Görlitzer Park ist immer wieder Gesprächsthema in Berlin – und kein angenehmes. Denn der Park ist seit Jahren nicht mehr nur ein Ort, an dem Anwohner entspannen oder Sport machen. Er gilt auch als einer der größten Drogenumschlagplätze Berlins, an dem sich viele Menschen unsicher fühlen.

Seit Jahren wird darüber gestritten, wie diese Problematik aufgelöst werden kann. Durchschlagenden Erfolg hatte bisher kein Versuch. Während bislang vor allem präventive Maßnahmen ergriffen wurden, will Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) seit einem Jahr mit einem Zaun durchgreifen. Grünen-Sicherheits-Experte Vasili Franco hält einmal mehr dagegen.

Görlitzer Park: „Dann lass es doch“

Am Montagabend (28. Oktober) hatte Kai Wegner einmal mehr das Vorhaben des Berliner Senats bekräftigt, den Zaun um den Görlitzer Park bauen zu wollen, um ihn nachts abzusperren. Er wies bei einem Bürgerdialog in Kreuzberg auf zahlreiche andere Maßnahmen hin, die begleitend ergriffen würden. Und er erklärte: „Mir wäre am liebsten, ich müsste den Zaun gar nicht bauen.“

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Das rief den Sicherheits-Experten der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus auf den Plan. „Das rief den Sicherheits-Experten der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus auf den Plan. „Dann lass es doch, lieber Kai“, schrieb Vasili Franco auf Instagram. Franco hatte sich bereits in der Vergangenheit mehrfach gegen den Zaun ausgesprochen.

Franco: Meiste Straftaten nicht im Park

In seiner Story schrieb der Grünen Politiker weiter: „Die Polizei erfasst 85 Prozent der Straftaten nicht im Park, sondern in den anliegenden Kiezen.“ Er forderte eine „gesamtstädtische Strategie gegen Verelendung und Verwahrlosung, die Probleme nicht nur von einer Ecke in die nächste verdrängt“. Drogensucht, Beschaffungskriminalität und Verwahrlosung seien die „Folgen eines unzureichenden Hilfesystems“.

Gegenüber dem RBB forderte Franco, dass „Probleme nicht nur von einer Ecke in die nächste verdrängt“ würden. Stattdessen sollten „tatsächlich Wege aus der Kriminalität ermöglicht“ werden.


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Aktuell steht der Bau des Zauns um den Görlitzer Park noch aus. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will den Zaun nicht. Hatte sich gegen eine Umsetzung gesträubt. Der Senat hatte das Projekt daraufhin an sich gezogen. Eine Einspruch des Bezirks im Eilverfahren wurde vom Berliner Verwaltungsgericht abgewiesen.