Die Diskussionen um den Görlitzer Park reißen nicht ab. Seitdem der Senat im vergangenen Sommer beschlossen hat, einen Zaun zu errichten und das Gelände nachts abzuschließen, kochen die Emotionen immer weiter hoch.
Nun sorgte auch ein Konzert der Rap-Gruppe K.I.Z, die am vergangenen Freitag (21.6.) im Kreuzberger Park auftrat, für Ärger. Die verschiedenen Lager der Anwohner scheinen unversöhnlich.
Görlitzer Park: Es gibt verschiedene Ansichten
Als die K.I.Z-Rapper Maxim, Nico und Tarek am letzten Freitag kostenlos im Görlitzer Park auftreten, sind rund 5.000 Menschen anwesend. Für die drei Musiker geht es an diesem Abend nicht nur um ihr neues Album, das den Namen des skandalbehafteten Parks trägt; Sie sind zudem gekommen, um ein Zeichen gegen den geplanten Zaun zu setzen, der um die Anlage ab Juli gebaut werden soll. Damit sprechen sie vielen Anwohnern aus der Seele.
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Mittlerweile haben mehr als 7.000 Menschen eine Petition gegen die Pläne des Senats unterschrieben. Auch die Initiative Bizim Kiez sowie das Bündnis „Görli Zaunfrei“, das während der Veranstaltung am vergangenen Freitag zum Thema sprach, stehen dem Vorhaben kritisch gegenüber. Doch es gibt auch Gegenstimmen.
K.I.Z-Konzert sorgt für Beschwerden
Nach dem K.I.Z-Konzert herrscht nämlich dicke Luft. Das liegt einerseits daran, dass sich weder der Veranstalter noch das Bezirksamt um eine Müllentsorgung kümmerten und den Görlitzer Park in einen schlechten Zustand hinterließen. Andererseits kommt hinzu, dass nicht alle Anwohner mit der Protest-Aktion etwas anfangen können.
Eine kleine Gruppe von Anwohnern, die den Namen „KreuzbergFürAlle“ trägt, äußerte sich kritisch ob der durchgeführten Veranstaltung. So erklärte Sprecherin Lea Kannengießer gegenüber der „BZ“, dass man den Zaun nicht ablehne. Stattdessen sei man mit dem „übergriffigen ‚Görli Zaunfrei‘-Protest“ nicht einverstanden. Dieser würde die Anwohnerinteressen ignorieren und den Park als „Müllhalde“ benutzen.
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Gegenüber BERLIN LIVE macht ein Sprecher von Bizim Kiez nun deutlich, dass weder die Initiative noch das Bündnis „Görli Zaunfrei“ für die Veranstaltung verantwortlich gewesen sei. Man sei von den Verantwortlichen lediglich um einen Redebeitrag gebeten worden. Trotz der Kritik einiger Anwohner lehne Bizim Kiez jedoch weiterhin die geplante Umzäunung und die nächtliche Schließung ab.
Man sei der grundsätzlichen Auffassung, „dass es dadurch zur weiteren Verlagerung der zweifellos vorhandenen Drogenszene in die umliegenden Wohngebiete kommen wird“. Stattdessen sei es besser, die finanziellen Mittel für Präventionsmaßnahmen und „Angebote wie Drogenkonsumräume und Streetworking“ zu verwenden.