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1. Mai in Berlin: Daniela Klette will zu Wort kommen – lässt das die Lage eskalieren?

Am 1. Mai steht in Berlin wieder einiges auf dem Programm. Unter anderem soll ein Brief von Klette verlesen werden. Eskalation garantiert?

Berlin
© IMAGO/Noah Wedel

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Der 1. Mai wird offiziell als „Tag der Arbeit“ bezeichnet. Für die Polizei Berlin ist der Maifeiertag im wahrsten Sinne des Wortes mit Arbeit verbunden – immerhin kam es in den Vorjahren immer wieder zu Ausschreitungen bei den angekündigten Demonstrationen in der Hauptstadt.

Auch 2025 ist wieder einiges geboten. Unter anderem möchte die mutmaßliche frühere RAF-Terroristin Daniela Klette ein paar Worte beisteuern. Doch lässt dieses Vorhaben die Lage auf den Berliner Straßen möglicherweise komplett eskalieren?

1. Mai in Berlin: Wird es in der linken Szene brodeln?

Der am Abend durch Friedrichshain-Kreuzberg führende Demo-Zug dürfte den an diesem Tag rund 5.000 Beamtinnen und Beamten die meiste Aufmerksamkeit abverlangen. „Da wird der Nahost-Konflikt wieder eine Rolle spielen, aber sicher auch der laufende Prozess von Daniela Klette in Celle“, betonte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, gegenüber BERLIN LIVE. Denn wie nun ans Licht kam, soll von der im Gefängnis sitzenden Angeklagten bei der Demo ein Redebeitrag verlesen werden.

Für die Polizei Berlin eine ernstzunehmende Angelegenheit. „Wer mit der RAF historisch nichts verbinden konnte, kann es jetzt. Die rüstige Rentnerin mit Kriegswaffen im Wandschrank wird zur Galionsfigur idealisiert, mit der man sich vielleicht identifizieren kann – natürlich ist das ein Symbol für die linke Szene“, stellte Jendro im Gespräch mit unserer Redaktion klar.

1. Mai in Berlin: Darauf muss sich die Polizei gefasst machen

Das könnte laut des Polizei-Experten auch an einer ganz bestimmten Sache liegen: „Gerade weil ihnen in den letzten Jahren auch so ein wenig die traditionellen Themen flöten gegangen sind.“ Doch davon wolle man sich nicht beeinflussen lassen. „Die Polizei Berlin ist darauf vorbereitet und wird auch in dynamischen Lagen die richtigen Antworten finden“, zeigte sich Jendro von der Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen überzeugt.


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Doch ganz egal ob RAF-Klette zu Wort kommt oder nicht – mit Flaschen-, Stein- und Pyrotechnikwürfen müsse am 1. Mai hingegen immer gerechnet werden. „Auch, wenn es ruhiger geworden ist, sind immer Leute dabei, die Steine auf Einsatzkräfte werfen wollen und das aus der Masse heraus ohne Rücksicht auf Verluste tun“, erläuterte Jendro weiter. Schlussendlich habe man für den 1. Mai keine Glaskugel: „Es ist immer wieder eine Wundertüte, aber die Polizei Berlin lässt sich nicht überraschen!“