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Silvester in Berlin: Influencer schießt Rakete in Wohnung – jetzt sitzt er in U-Haft!

Der Raketenschütze von der Silvesternacht in Berlin wurde am Flughafen BER von der Polizei festgenommen. Zuvor hatte er mit seinen Aussagen für Verwirrung gesorgt.

Silvester in Berlin
© IMAGO/Marius Schwarz

Kugelbomben in Berlin: Silvester 2024 hinterließ seine Spuren.

Dass es in Berlin an Silvester lauter wird, sollte jedem klar sein.Doch dieses Jahr ging das vielleicht etwas zu weit.

Auch in diesem neuen Jahr blickt man auf ein ereignisreiches Silvester in Berlin zurück. Ereignisreich im negativen Sinne. Fünf Menschen sind in der Silvesternacht in Deutschland aufgrund von Böllern ums Leben gekommen. Allein in Berlin wurden mehrere Menschen teils so schwer verletzt, dass die notoperiert werden mussten. Die von einer Kugelbombe zerstörte Häuserfassade in Schöneberg sorgt in ganz Deutschland für Aufsehen.

Ebenso das Video, in dem zu sehen ist, wie ein Influencer eine Rakete in eine Wohnung in Berlin-Neukölln schießt und diese dann im Inneren explodiert. Dieser junge Mann sorgte nicht nur mit dieser Aktion an Silvester in Berlin für Furore. Tage später sind es seine Aussagen, die für Verwirrung, Unverständnis und Ärger sorgen.

Silvester in Berlin: Raketen-Aktion hat Konsequenzen

In einem Interview mit „Zeit Online“ erzählt besagter Influencer seine Version der Geschehnisse in der Silvesternacht in Berlin. Der aus dem Westjordanland stammende 24-Jährige war zu Besuch in Berlin – sein erstes Mal in Deutschland überhaupt. Er kenne die deutschen Gepflogenheiten nicht, sagt er gegenüber „Zeit Online“. Der Influencer wollte aber wie alle anderen in dieser Nacht Silvester feiern – wie man das hier so macht: mit Böllern und Raketen.

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Er will nicht gewusst haben, wie eine Rakete funktioniert und habe nur gesehen, „dass die Leute in Berlin viel knallen, offenbar Spaß haben, Lärm machen. Das wollte er auch mal erleben“, heißt es in dem Text weiter. Deshalb sei er in einen Laden gegangen und habe sich mit Böllern und Raketen eingedeckt. „Ich wollte niemanden absichtlich verletzen.“

Dass eine Rakete so weit fliegen könne, habe er nicht bedacht. Später will er sich bei dem Bewohner der getroffenen Wohnung entschuldigt haben. Ein Video auf seinem Instagram-Kanal zeigt, wie er auf der Couch in besagter Wohnung neben dem Bewohner sitzen soll. „Wir haben das persönlich geklärt. Von Araber zu Araber, von Angesicht zu Angesicht“, zitiert ihn das Blatt weiter.

Influencer sieht sich als Opfer

Weiter erzählt er in dem Interview mit „Zeit Online“, dass er von einer Flut an Hassnachrichten auf Social Media überrollt worden sei. Menschen hätten ihn aufgrund des Videos beleidigt und rassistisch beschimpft. Sogar den Tod habe man ihm gewünscht. „Das erste Mal“, sagt er, „erlebe ich Rassismus“, zitiert ihn die Zeitung. 

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Auf X habe er zudem mitbekommen, dass die Berliner Polizei aufgrund dieser Aktion an Silvester in Berlin nach ihm suche. Doch er versteht nicht, was sie von ihm wollen. „Was will die Polizei denn von mir? Denken die, ich bin ein Flüchtling? „Ach, ya alman„, sagt er. Mann, ihr Deutschen“, heißt es in dem Text weiter. Dass er eine Straftat begangen hat, scheint er nicht verstanden zu haben.


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Zum Schluss erzählt er dann noch, dass das vorerst sein letzter Besuch in Deutschland gewesen sein soll. Er wolle den Vorfall so schnell wie möglich vergessen, heißt es. Seiner Meinung nach gebe es hier anscheinend viele Rassisten.

Festnahme am Flughafen BER

Wie verschiedene Medien berichteten, wurde der Raketenschütze von Neukölln am Flughafen BER dingfest gemacht. Um 17.55 Uhr am Samstag (4. Januar) wollte er den Flieger nach Amman (Jordanien) nehmen. Doch dazu kam es nicht mehr. Er und sein Begleiter wurden von Beamten der Bundespolizei festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann die „rücksichtslose“ Gefährdung von Menschenleben vor. Ihm sei es darum gegangen, „ein größtmögliches Publikum zu erreichen durch die Begehung von Straftaten“.

Weil die Staatsanwaltschaft in Berlin Fluchtgefahr sah, beantragte sie einen Haftbefehl gegen den Influencer. Ein Haftrichter am Amtsgericht Tiergarten folgte am Sonntag (5. Januar) dieser Ansicht und erließ einen Haftbefehl. Schließlich hat der junge Mann keinen Wohnsitz in Deutschland und war bei seiner Festnahme auch gerade dabei, das Land wieder zu verlassen. Der Influencer kommt nun in Untersuchungs-Haft.