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True Crime Berlin: Nach Spreepark-Schließung – DIESE Attraktion wurde zum Kokain-Versteck

Kurz nach der Schließung des Spreepark Berlin hatte eines der Fahrgeschäfte weiterhin eine ganz besondere Funktion – so hatte es der Betreiber jedenfalls geplant…

True Crime in Berlin
© Imago / Lem

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

1969 wurde der Spreepark Berlin im Plänterwald eröffnet. Mit Riesenrad, Karussell und Co. war hier für das Vergnügen von großen und kleinen Besuchern bestens gesorgt.

Spätestens seit dem Jahr 2001 steppt hier aber schon lange kein Bär mehr. Der Grund: Die Inhaber-Familie rund um Geschäftsmann Norbert Witte musste den einstigen Vergnügungspark aufgrund von Insolvenz schließen. Eines der Fahrgeschäfte hatte aber auch nach der Schließung noch eine bestimmte Aufgabe…

True Crime in Berlin: Fahrgeschäft bleibt weiter „in Betrieb“

Nachdem der Spreepark hoch verschuldet war, hatten Witte und seine Liebsten urplötzlich andere Pläne: Im Januar 2002 wollte die Familie nach Südamerika auswandern. In der peruanischen Hauptstadt Lima sollte der Luna-Park eröffnet werden. Doch der Neustart scheiterte kläglich. Nachdem die Schausteller kein Geld mehr hatten, um wieder nach Deutschland zurückzukehren, kam Witte gemeinsam mit einem Bekannten aus der Heimat eine andere Idee.

Im Fahrgeschäft „Fliegender Teppich“ wollte Witte kiloweise Kokain in die Niederlande schmuggeln – gesagt getan: Genauer gesagt wurden 211 Päckchen verbaut, die einer Koks-Menge von 167 Kilogramm entsprachen. Mit seiner Zusage ging Witte den Deal mit der Drogenmafia ein. Ihm sollten 700.000 Dollar Belohnung winken – doch der schlimmste Fall trat ein.

True Crime: Spreepark-Schausteller wollte Schulden begleichen

Bei den Vertragspartnern hatte sich auch eine Vertrauensperson der Behörden untergemischt. Wittes Telefon wurde seit der Abmachung abgehört, kurz darauf folgte die Festnahme. Das Kokain aus dem unteren Teil der Stahlmasten des Fahrgeschäfts wurde sichergestellt. „Ein Superversteck! Kein Zöllner hätte sich getraut, die Stelle aufzubohren“, stellte einer der damals ermittelnden BKA-Mitarbeiter klar. Die Attraktion konnte dadurch aber nicht mehr in Betrieb genommen werden.


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Doch das dürfte Witte erstmal egal gewesen sein. Dem Ex-Spreepark-Betreiber drohte eine Gefängnisstrafe mit maximal 15 Jahren. Weil er jedoch Reue zeigte und auch sein Gesundheitszustand sich immer mehr verschlechterte, kam die Höchststrafe nicht in Frage. „Er ist todkrank. Man muss ihm noch eine Perspektive lassen“, rechtfertigte die Anklägerin.

Im Mai 2004 fiel dann das endgültige Urteil im kuriosen Kokain-Schmuggel: Witte wurde wegen Drogenhandels vor dem Moabiter Kriminalgericht zu sieben Jahren Haft verurteilt.